Der Zugang zu Diensten wie Twitter, Flickr, Bing oder Hotmail ist in China derzeit gesperrt.
Kurz vor dem 20. Jahrestag des Tiananmen-Massakers, bei dem auf dem Platz
des himmlischen Friedens eine Demokratiebewegung von der chinesischen
Regierung blutig niedergeschlagen wurde, sperrte die derzeitige Regierung
eine Reihe von Internetdiensten.
Sperren
Zu den
gesperrten Seiten zählen u. a. der Fotodienst "Flickr" von
Yahoo, das textbasierte Kurzinfo-System Twitter und der Email-Dienst "Hotmail"
von Microsoft.
Proteste
In diversen chinesischen Chatrooms entwickelten sich
lautstarke Proteste gegen die Sperren. "Das ist so frustrierend. Jetzt
habe ich das Gefühl, dass es in China genauso zugeht wie im Iran",
sagte ein Banker in Shanghai. Der chinesisch-amerikanische
Technologie-Experte Kaiser Kuo (Guo Yiguan) sagte dagegen in Peking, dies
sei für China ein ganz normaler Vorgang. "Die einzige Überraschung
für mich ist, dass sie so lange gewartet haben."
Ziel
Mit den Sperren will China das Aufkommen von Erinnerungen
an den damaligen blutigen Ausgang der Demokratiebewegung verhindern. Des
Weiteren sollen durch die Sperren neue Demonstrationen für Menschenrechte
etc. bereits im Keim erstickt werden.
Google ist weiterhin
verfügbar neue Suchmaschine "Bing" wurde gesperrt
Google
hatte bereits vor längerer Zeit eine chinesische Website gestartet, die sich
an die Zensurbestimmungen des Regimes hält. Denn neben Begriffen wie Tibet,
Dalai Lama etc. zählt auch das Tiananmen-Massaker in China zu den
unzulässigen Suchbegriffen. Google ist an der chinesischen Suchmaschine
Baidu beteiligt. Um die Genehmigung für eine chinesische Website mit der
Adresse ".cn", zu erhalten, verpflichtete sich Google, für diesen
Dienst Adressen aus seiner Datenbank zu entfernen, die von der
kommunistischen Führung als anstößig betrachtet werden. Da Microsoft bei der
neuen Suchmaschine "Bing" keine Kooperation mit der Regierung einging, wurde
der neue Dienst ebenfalls gesperrt.
Wie lange die Sperren aufrecht
bleiben, ist bis jetzt noch nicht bekannt.