Trotz deutlich gestiegener Nutzerzahl hat die Foto-App wegen Änderung bei Apple stark zu kämpfen.
Snap hat auf einen Schlag rund ein Viertel seines Werts verloren. Die Betreiberfirma der populären Foto-App Snapchat steigerte zwar die Erlöse im Jahresvergleich um 57 Prozent auf rund 1,067 Milliarden Dollar (920 Millionen Euro). Am Markt waren aber eher 1,1 Milliarden Dollar erwartet worden. Das unter Ende der eigenen Prognose von 1,07 Milliarden Dollar verfehlte das Unternehmen nur knapp.
Neue iPhone-Regeln
Dass die Differenz zu den Prognosen klein ausfiel, interessierte die Anleger jedoch wenig. Binnen Minuten fiel der Kurs um rund 25 Prozent. Snap machte für das Verfehlen der Prognose unter anderem die Datenschutzänderungen auf dem iPhone verantwortlich.
Apple hatte vor einigen Monaten neue Regeln eingeführt, nach denen App-Entwickler die Nutzer ausdrücklich um Erlaubnis bitten müssen, wenn sie ihr Verhalten quer über verschiedene Anwendungen und Dienste hinweg zu Werbezwecken nachverfolgen wollen. Umfragen zufolge lehnen die meisten Nutzer das ab, dadurch geraten einige bisherige Werbemodelle ins Wanken.
Während Facebook Apples Vorhaben lange scharf kritisierte und sogar mit einer Kostenpflicht für iPhone-Nutzer drohte , gab sich Snap bisher versöhnlich. Nun erklärten die Snapchat-Macher aber, ein von Apple zur Berechnung von Werbedaten zur Verfügung gestelltes alternatives Software-Werkzeug habe sich als nicht verlässlich herausgestellt.
Weniger Verlust und mehr aktive Nutzer
Die Zahl der täglich bei Snapchat aktiven Nutzer stieg unterdessen binnen drei Monaten von 293 auf 306 Millionen. Unterm Strich verbuchte Snap im dritten Quartal einen Verlust von knapp 72 Millionen Dollar - eine deutliche Verbesserung im Vergleich zu dem Minus von rund 200 Millionen Dollar ein Jahr zuvor.