Live-Standortanzeige

Neue WhatsApp-Funktion spaltet Nutzer

31.01.2017

Messenger-Dienst zeigt künftig in Echtzeit an, wo sich Freunde aufhalten.

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© Reuters (Montage)
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WhatsApp arbeitet aktuell an mehreren neuen Funktionen, von denen die Nutzer künftig profitieren sollen. Für das größte Aufsehen sorgt dabei jenes Feature, das es ermöglichen soll, bereits verschickte Nachrichten wieder zurückholen zu können (solange sie der Empfänger noch nicht gelesen hat). Darüber hinaus schlägt aber auch ein geplanter Ortungsdienst der Facebook-Tochter hohe Wellen. Konkret will WhatsApp eine Funktion einführen, mit der Nutzer sehen können, wo sich ihre Freunde befinden.

Standortdaten in Echtzeit

Der neue Live-Ortungsdienst hört auf den Namen „Live Locations“ und wird in den Beta-Versionen für iOS und Android (2.17.3.28 iOS bwz. 2.16.399+ Android) bereits ausgiebig getestet. Er ist in die Gruppenchatfunktion integriert und ermöglicht es allen Freunden zu sehen, wo sich die Chatteilnehmer gerade aufhalten – und zwar in Echtzeit.

Pro und kontra

Obwohl es die neue Funktion noch nicht in die finale WhatsApp-Version geschafft hat, wird sie im Netz bereits heiß diskutiert. Einige finden sie toll, da sie so ihre Freunde schnell finden, oder auf dem Weg zu einer Party nicht nach dem Weg fragen müssen. Anderen Nutzern stellt es hingegen die Nackenhaare auf, da sie sich durch „Live Locations“ regelrecht verfolgt fühlen würden. Zudem ist noch unklar, ob WhatsApp die Standortdaten gut schützt bzw. zu eigenen Zwecken verwenden will. So könnten die Ortsdaten etwa dazu verwendet werden, um den Nutzern zielgenaue Werbung anzuzeigen.

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Balsam für Datenschützer: „Live Locations“ ist nach der Installation deaktiviert; User müssen sie selbst einschalten. (c) WABetaInfo

Nutzer müssen die Funktion aktivieren

Laut WABetaInfo will WhatsApp diesen Diskussionen aber ohnehin aus dem Weg gehen. Die neue Funktion soll nach dem Update nämlich grundsätzlich deaktiviert sein. Nutzer müssen sie also selbstständig aktivieren, wenn sie ihren Standort an die Gruppenchatteilnehmer übertragen wollen. Zudem soll „Live Locations“ jederzeit ein- und ausschaltbar sein. Und wer ganz auf Nummer sicher gehen will, kann entweder die GPS-Funktion am Smartphone ausschalten, oder WhatsApp in den allgemeinen Einstellungen den Zugriff auf die Ortungsdienste verweigern. Hier könnte dann aber wieder der Gruppenzwang zuschlagen. So könnten Nutzer etwa glauben, dass die anderen Chatteilnehmer über sie denken, dass sie etwas zu verbergen hätten, wenn sie den Standortdienst nicht aktivieren.

Wann WhatsApp „Live Locations“ in die finale Version der App einführt, ist noch nicht bekannt. Die umfangreichen Tests deuten aber auf einen baldigen Start hin.

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