Gefinkelte Methode

Vorsicht: Neuer Bankomat-Betrug am Vormarsch

11.05.2016

Neue Kartenschlitzwanzen lesen unbemerkt Kartendaten der Nutzer aus.

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© TZ ÖSTERREICH/Artner
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Dass Betrüger Bankomaten manipulieren, um so an die Daten von Bankkunden und deren Geld gelangen ist nicht wirklich neu. Da sich die Masche mit vor dem Karteneinschub platzierten Lesegeräten mittlerweile aber herumgesprochen hat und entsprechende Gegenmaßnahmen gesetzt wurden, haben besonders gewiefte Kriminelle nun eine neue Methode entwickelt, um an die gewünschten Kundendaten zu gelangen.

Gefinkelte Kartenschlitzwanzen
Wie die Sicherheitsexperten von Krebs on Security berichten, wurden zuletzt erstmals völlig neue Kartenschlitzwanzen entdeckt. Diese sind deutlich dünner als ihre Vorgänger und können daher problemlos in den Bankomatkartenschlitz gesteckt werden. Darüber hinaus sind sie mit einem Speicherchip sowie einer kleinen Batterie ausgestattet und gegen Störsender der Geldinstitute immun. Auf dem Chip werden die Kartendaten der Bankomat-Benutzer gespeichert. Diese bringen den Betrügern ohne dem passenden PIN-Code aber nichts. Deshalb bringen sie in unbeobachteten Momenten in der Nähe des Geldausgabegeräts eine Mini-Kamera an, die auf das Tastenfeld gerichtet ist und die Code-Eingabe filmt.  

© Krebs on Security
Die dünnen Spionagegeräte sind mit Chips und Batterien ausgestattet; © Krebs on Security

Karten werden dupliziert
Sobald die Betrüger eine gewisse Menge an Kartendaten und dazugehörigen PIN-Codes ergaunert haben, verkaufen sie diese weiter. Laut dem Experten stammen die Käufer vor allem aus Ländern, in denen das sogenannte EMV-Verfahren (steht für Europay International, MasterCard und VISA), das das Duplizieren von Bankomatkarten verhindern soll, nicht angewendet wird. Dort können also nach wie vor funktionsfähige Kopien der Karten angefertigt werden. Mit diesen lässt sich dann problemlos Bargeld abheben.

Weltweit am Vormarsch
Dem Bericht zufolge ging die neue Methode von Kriminellen in den USA aus, ist mittlerweile aber auch schon auf den europäischen Kontinent übergeschwappt.

Tipp zum Schutz
Da die neuen Kartenschlitzwanzen mit freiem Auge kaum erkennbar und auch die Kameras meistens extrem gut versteckt sind, wird Bankomatnutzern empfohlen, die PIN-Code-Eingabe mit der zweiten Hand zu verdecken. Denn so kann der vierstellige Geheimnummer kaum abgefilmt werden.

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