Auch Kreditkartendaten aus Online Entertainment Netzwerk (SOE) gestohlen.
Der gigantische Datendiebstahl bei Sony (wir berichteten) weitet sich noch aus: Hacker klauten auch Informationen von bis zu 24,6 Millionen Kunden des Computerspiele-Dienstes SOE (Sony Online Entertainment). Unter den Datensätzen der Tochter SOE sollen rund 12.700 Kreditkarten-Informationen und 10.700 Bankkonten-Daten von Nutzern auch aus Österreich und Deutschland sein, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Diese stammten aus einer "veralteten" Datenbank von 2007, hieß es. Mit dem PC-Spieledienst wären insgesamt mehr als 100 Millionen Kundenkonten bei Sony bei der Hacker-Attacke geknackt worden.
[Update: Wie mittlerweile bekannt wurde, sind tatsächlich auch Daten heimischer Nutzer gestohlen worden. So wurden fast 100 Kontoauszüge eingesehen und Kreditkartendaten von 50 Österreichern gehackt. Sony rät den Nutzern ihre Daten umgehend zu ändern. Sollten die gestohlenen Daten missbraucht werden, wird der Schaden übernommen und die Nutzer bleiben nicht darauf sitzen.
Der SOE-Dienst wurde nach dem Bekanntwerden der Attacke sofort vom Netz genommen. Hier können PC-Spieler gegeneinander im Netz antreten, etwa in einem Rollenspiel wie "EverQuest". Zu den entwendeten Daten der SOE-Kunden gehören auch Name, Adresse, E-Mail-Adresse, Geburtsdatum und Telefonnummer.]
Erst am Montag entdeckt
Sony
betonte, der Einbruch sei erst am Montag (Ortszeit) japanischer Zeit entdeckt worden, im Zuge der Ermittlungen zur Hacker-Attacke auf das PlayStation Network für Konsolenspieler sowie den Musik- und Videoservice Qriocity. Bei Sony Online Entertainment (SOE) seien die Unbekannten bereits am 16. und 17. April eingedrungen, also noch vor der Attacke auf das PlayStation-Netz und Qriocity vom 17. bis 19. April. Wie zuvor schon die beiden anderen Internet-Angebote wurde auch der Dienst von Sony Online Entertainment vom Netz genommen. Bei dem PC-Spieledienst können Nutzer gegeneinander im Netz antreten, etwa in einem Rollenspiel wie "EverQuest".
Österreichische Kunden betroffen
Bei den allgemeinen Kundendaten handele es sich - soweit bei der Anmeldung eingetragen - unter anderem um Namen, E-Mail-Adressen, Geburtsdatum, Login-Informationen und Telefonnummern. Zu den 10 700 Kunden aus Deutschland, Österreich, Spanien und den Niederlanden könnten neben der Nummer des Bankkontos auch Namen und Adresse gestohlen worden sein. Bei den Kreditkarten könnten Nummer und Laufzeit, aber nicht die Prüfnummer von der Rückseite entwendet worden sein.
Vorgeschichte
Sony hatte sich erst am Wochenende bei den Kunden von PlayStation Network und Qriocity entschuldigt
. Bei der zunächst bekanntgewordenen Attacke auf diese beiden Dienste ging es weltweit um 77 Millionen Nutzerkonten registriert, davon 32 Millionen in Europa. Ob bei PlayStaion Network und Qriocity auch Kreditkarten-Informationen gestohlen wurden, bleibt immer noch offen. Über das PlayStation-Netzwerk können Nutzer miteinander spielen, chatten und Filme ansehen. Unter dem Namen Qriocity vertreibt der Konzern Musik und Videos.