Nintendo erstmals mit Jahresverlust

Der japanische Spielkonsolen-Hersteller Nintendo leidet unter dem Erfolg von Smartphones und Tabletcomputern. Der japanische Konzern machte im Geschäftsjahr 2011/2012 erstmals seit seinem Börsengang vor 50 Jahren einen Verlust, wie Nintendo am Donnerstag mitteilte. Unter dem Strich stand demnach ein Minus von 43,2 Mrd. Yen (402 Mio. Euro), nachdem das Unternehmen im Jahr zuvor noch 77,6 Mrd. Yen verdient hatte. Der Umsatz stürzte um rund 36 Prozent auf 647,65 Mrd. Yen ab. Schuld daran trug demnach auch der starke Yen, der Nintendo beim Geschäft im Ausland beeinträchtigt.

3DS ist Ladenhüter
Besonders schlecht lief laut Nintendo das Geschäft mit der neuen tragbaren Spielkonsole 3DS, die über zwei Bildschirme verfügt - einer davon zeigt dreidimensionale Bilder auch ohne Spezialbrille. Nach dem sehr schleppenden Start hatte Nintendo den Preis der 3DS im vergangenen Jahr um rund 40 Prozent gesenkt . Obwohl der Konzern die Konsole damit unter seinen eigenen Kosten verkaufte, konnte er den Rückstand nicht mehr aufholen. Im laufenden Jahr will Nintendo trotzdem wieder einen Gewinn machen.

Neue Konkurrenz
Zu schaffen macht Nintendo vor allem die Konkurrenz durch Smartphones und Tablet-PC, die das Spielen unterwegs ebenfalls ermöglichen. Auch günstige oder sogar kostenlose Internetspiele, die zum Beispiel in sozialen Netzwerken wie Facebook angeboten werden, haben sich zu einer starken Konkurrenz entwickelt. Hinzu kommt der zuletzt starke Yen: Heben japanische Unternehmen ihre Preise im Ausland etwa in Euro oder Dollar nicht an, verdienen sie in Yen gerechnet weniger. Das trifft Nintendo besonders hart, denn der Konzern macht mehr als drei Viertel seiner Umsätze außerhalb Japans.