Ganze Produktpalette betroffen - Spitzenmodelle sollen um 15 Prozent billiger werden.
Der wankende Handyriese Nokia will offenbar über Preissenkungen den Anschluss an die Spitze im boomenden Smartphone-Markt wiederherstellen. Die stärksten Preisabschläge mit etwa 15 Prozent gebe es bei dem Top-Model N8 , dem Multimedia-Handy X7 und dem Business-Handy E6 , verlautete aus Branchenkreisen am Dienstag. Einzelne Modelle würden zwar nicht sehr viel billiger, "aber eine Preissenkung quer durch die Produktpalette hat es schon sehr lange nicht mehr gegeben", sagte ein Vertreter eines europäischen Mobilfunkanbieters. Der finnische Handy-Konzern wollte sich nicht weiter dazu äußern. Auch der Preis für das kommende Flaggschiff N9 wurde nach wie vor nicht verraten. Preissenkungen seien ein normaler Teil des Geschäfts, sagte ein Sprecher lediglich. Die Nokia-Aktie reagierte mit Kursverlusten von fast drei Prozent.
iPhone und Android
Der einst unangefochtene Handy-Platzhirsch leidet
unter der harten Konkurrenz durch das iPhone
von Apple und günstigere Multifunktions-Handys asiatischer Hersteller, die mit der Google-Plattform Android
betrieben werden. Deswegen zog Nokia erst Ende Mai seine Geschäftsziele für dieses Jahr zurück. Die vom neuen Konzernchef Stephen Elop
im Februar in Aussicht gestellte Trendwende scheint noch weit entfernt. Nokias Marktanteil bei den lukrativen Smartphones brach im ersten Quartal wegen seines veralteten Angebots den Gartner-Marktforschern zufolge auf 25,5 Prozent ein von 39 Prozent ein Jahr zuvor. Experten rechnen damit, dass der Konzern im zweiten und dritten Quartal Verluste schreiben wird.