Mittlerweile haben die Finnen ihre Pläne offiziell bestätigt.
Wenige Monate nach der endgültigen Loslösung von Microsoft plant Nokia
den großen Wurf: Die Finnen strecken die Fühler aus, um den französischen Konzern Alcatel-Lucent zu übernehmen und sich damit für den scharfen Konkurrenzkampf im Markt der Netzwerkausrüster zu wappnen. Der einstige Weltmarktführer für Handys bestätigte am Dienstag "fortgeschrittene Gespräche". Diese könnten zu einem öffentlichen Angebot von Nokia zum Kauf von Alcatel-Lucent führen.
Noch keine Einigung
Eine Einigung gebe es aber noch nicht, der Deal mit den Franzosen könne auch noch scheitern: "In dieser Phase gibt es aber keine Gewissheit, dass diese Gespräche zu einer Vereinbarung oder Transaktion führen", teilten beide Unternehmen gemeinsam mit. Die Finnen gehen damit noch einen Schritt weiter als zuvor bereits spekuliert: In Medienberichten hieß es, Nokia wollte sich das Mobilfunknetzwerkgeschäft einverleiben, das bei Alcatel-Lucent den kleineren Teil der Erlöse ausmacht.
Neuer Mega-Konzern
Details zu einem möglichen Deal veröffentlichte das Unternehmen am Dienstag nicht. Aktien von Alcatel-Lucent zogen nach Handelsstart über 18 Prozent an, Nokia-Titel gaben über 6 Prozent nach. Durch die Fusion würde ein europäischer Netzwerkausrüster mit einem Wert von mehr als 40 Mrd. Euro entstehen.
Netzwerksparte im Fokus
Nokia konzentriert sich nach dem Verkauf des Handy-Geschäfts an Microsoft
auf die Netzwerksparte. Vor dem Wochenende wurde bereits gemunkelt, der Konzern aus Finnland könnte sich auch von seinem umsatzmäßig noch kleinen Kartendienst Here trennen
. Im Netzwerkgeschäft konkurriert Nokia vor allem mit dem schwedischen Ausrüster Ericsson und chinesischen Anbietern wie Huawei und ZTE.