Grafikkarten-Spezialist bietet eine Plattform zur virtuellen Simulation realer Umgebungen.
Die hohe Nachfrage nach seinen Chips für Rechenzentren und Computerspiele beschert dem Nvidia kräftige Zuwächse. Im vergangenen Quartal stiegen die Erlöse des Grafikkarten-Spezialisten im Jahresvergleich um 50 Prozent auf 7,1 Milliarden Dollar (rund 6,3 Mrd. Euro). Der Gewinn sprang um 84 Prozent auf 2,46 Milliarden Dollar hoch, teilte die US-Firma in dieser Woche mit. Zudem kündigte Konzernchef Jensen Huang den Start eines "Omniverse" an (siehe unten).
Spiele- und KI-Sparte stark
Im Gaming-Bereich, wo Nvidias Grafikkarten populär sind, wuchs das Geschäft um 42 Prozent auf 3,2 Milliarden Dollar. Das Geschäft mit Chips für Rechenzentren legte um 55 Prozent auf gut 2,9 Milliarden Dollar zu. Die Technologie des IT-Konzerns wird unter anderem für Anwendungen mit künstlicher Intelligenz eingesetzt.
Im Geschäft mit Autobauern wird auch Nvidia von den Engpässen bei Bauteilen gebremst, wegen denen Fahrzeuge nicht fertiggebaut werden können . Der Quartalsumsatz der Sparte sank um elf Prozent auf 135 Millionen Dollar. Für das laufende Vierteljahr rechnet der Konzern insgesamt mit weiterem Wachstum: Die Umsatzprognose von 7,4 Milliarden Dollar übertraf die Erwartungen von Analysten, die eher mit rund 6,9 Milliarden Dollar gerechnet hatten.
Nvidia hält an ARM-Kauf fest
Trotz Bedenken von Wettbewerbshütern bekräftigte Nvidia die Pläne zum Kauf des britischen Chip-Designers Arm, dessen Technologie in praktisch allen Smartphones steckt. Man glaube weiterhin an die Vorteile der geplanten Übernahme, betonte Finanzchefin Colette Kress in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Sie sagte, dass auch die US-Wettbewerbsaufsicht FTC Bedenken habe. Es werde über mögliche Zugeständnisse gesprochen. Auch in der EU und Großbritannien wird der Deal vertieft geprüft.
Auf Basis der Chip-Architekturen von Arm entwerfen Unternehmen wie Qualcomm, Apple oder Samsung eigene Prozessoren für mobile Geräte. Einige der Arm-Kunden befürchten, dass der Chip-Designer nach der Übernahme stärker auf die Interessen von Nvidia ausgerichtet werden könnte. Nvidia bestreitet dies.
"Omniverse"
Ein großes Zukunftsgeschäft sieht Jensen Huang auch in Nvidias "Omniverse" - einer Plattform zur virtuellen Simulation realer Umgebungen wie zum Beispiel Fabriken, in der Prozesse und Abläufe optimiert werden können. Eine Beta-Version für Entwickler gibt es bereits.
Facebook-Gründer Mark Zuckerberg hat mit seinem " Metaverse " vom Konzept her ähnliche Pläne. In dieser virtuellen Parallelwelt sollen sich bis zum Jahr 2030 eine Milliarde Nutzer tummeln.