"Project Shield" basiert auf Googles Android und greift auch auf Filme und Apps zu.
Der Grafikchipspezialist Nvidia hat zum Start der CES 2013 (Consumer Electronics Show) in Las Vegas eine eigene mobile Spielekonsole angekündigt. Das unter dem Namen "Project Shield" entwickelte Gerät ist etwas kleiner als Nintendos Steuereinheit der Wii U und basiert auf Googles Betriebssystem Android. Auch auf Filme greift das Gerät zum Beispiel über das Angebot von Google Play zu. "Shield" sieht aus wie ein Konsolen-Controller und gibt Grafiken und Filme in höchster Auflösung (4k) auf seinem fünf Zoll großen "Retina-"Bildschirm (1.280 x 720 Pixel) wieder. Via HDMI-Anschluss kann das Gerät auch an Fernseher angeschlossen werden. Zudem können User auf Apps und Musik zugreifen. "Das ist das Ergebnis von fünf Jahren Arbeit", sagte Nvidia-Chef Jen-Hsun Huang am Sonntag (Ortszeit) in Las Vegas.
Lückenschließer
Nach den Vorstellungen von Nvidia soll die Konsole die Lücke in einem Szenario schließen, in dem Spiele aus der Cloud genutzt über alle Plattformen hinweg - vom PC über den Fernseher bis zum mobilen Gerät - gespielt werden können. So kann "Shield" auch Spiele per Stream auf dem Fernseher wiedergeben und steuern sowie Games vom PC nutzen. Das Gerät sei auch eine Art Settop-Box, sagte Huang. Preise
und Verfügbarkeit nannte das Unternehmen zunächst nicht. Die Konsole verfügt aber über MicroUSB-Anschluss, MicroSD-Slot und WLAN-Schnittstelle.
Tegra 4-Chip
Herzstück der Konsole ist der neue Grafikchip Tegra 4, den Nvidia ebenfalls am Sonntag offiziell ankündigte. "Mobile Geräte brauchen eine ganze Menge mehr Performance als heute", sagte Huang. Der neue Chip besteht aus 72 Grafik-Kernen, 4 Rechenkernen (CPU) sowie einem Modem für den schnellen Mobilfunk LTE. Er soll es mobilen Geräten zum Beispiel ermöglichen, 25 Webseiten in 27 Sekunden zu laden. Ein bisheriger Chip wie der Samsung-Prozessor 5250 im Tablet Nexus 10 brauchte in der Präsentation in Las Vegas für 10 Seiten 50 Sekunden.
Die 10 Technik-Trends der CES 2013
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Die Handy-Displays werden größer und schärfer (FullHD), bei Top-Modellen sind es jetzt 5 Zoll (12,7 cm) Diagonale und Full-HD-Auflösung. Bei der Handycam geht's rauf bis 13 Megapixel. Geräte, die auf der CES erwartet werden, sind etwa das Sony Xperia Z, das Huawei Ascend D2 und das ZTE Grand S.
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Samsung will auf der heurigen CES erstmals Geräte mit biegsamem Display einem breiten Publikum vorstellen vorstellen.
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LG bringt ein Windows-8-Tablet mit Tastatur zum Herausschieben. Außerdem kommen nach dem großen Erfolg des Google Nexus 7 weitere günstige Tablets, etwa von Asus.
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Jetzt starten die sogenannten Ultra-HD-Geräte von LG, Samsung, Panasonic, Philips und Sony durch. Sie haben eine noch mal vervierfachte FullHD-Auflösung (4K). Heiße Gerüchte ranken sich um ein völlig neues TV-Konzept von Samsung in durchsichtigem Design. Darüber hinaus werden verstärkt OLED-Fernseher zu sehen sein.
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Samsung kündigte für die CES bereits die Laptops Chronos und Ultra mit Touchscreens an. Weiters wird es zahlreiche neue Windows-8-Rechner zu sehen geben. Ultrabooks mit Touch-Bedienung könnten einer der Trends des Jahres werden.
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Das Auto wird immer mehr vernetzt. Neben Apps und Internetzugang kommt verstärkt Sprachsteuerung zum Einsatz. Chevrolet zeigt zwei Modelle, die Apples Sprachassistent Siri mit an Bord haben.
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Auf der CES 2013 stehen auch Bluetooth-Lautsprecher und neue Soundbars hoch im Kurs. Zusätzlich wird es erste Geräte mit Lightning-Connector (für die neuen iPhones und iPads) geben.
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In Zukunft soll die Bedienung von Geräten noch einfacher werden. Auf der CES sind erste Konzepte zu neuer Gestensteuerung zu sehen.
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Als Antwort auf Smartphones mit immer besseren Fotofunktionen bringen Kamerahersteller wie Samsung verstärkt Geräte mit WLAN-Internet und dem Handy-Betriebssystem Android. Weiters werden zahlreiche neue Systemkameras präsentiert.
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Wie bei jeder Elektronik-Messe stehen auch auf der CES zahlreiche Gadgets im Mittelpunkt des Interesses. Dazu zählen u.a. auch Uhren, die sich direkt mit dem Smartphone verbinden.