Smartphones und Apps boomen wie nie. Apple-User am zufriedensten.
Am Dienstag wurden die Ergebnisse der Social Impact Studie 2011 veröffentlicht. Die Studie wird von A1 in Auftrag gegeben und wurde heuer bereits zum zwölften Mal umgesetzt. Das Markt- und Meinungsforschungsinstitut GfK Austria untersucht in dieser repräsentativen Befragung seit 1999 den Einfluss mobiler Kommunikation auf die Gesellschaft. Von Juni bis Juli 2011 wurden österreichweit rund 1.210 Handy-User ab 12 Jahren befragt.
Smartphone-Boom setzt sich fort
Smarte Features am Handy setzen sich weiter durch: Bereits 25 % gehen mobil ins Internet
- eine Steigerung um 10 %-Punkte im Vergleich zu 2010. Bei den jungen Männern zwischen 12 und 29 Jahren sind es sogar 41 %. Die Nutzung von mobilem E-Mail ist um 8 %-Punkte auf 23 %, jene von Social Networks um 7 %-Punkte auf 16 % gestiegen. Im Schnitt nutzt jeder Vierte in Österreich Apps
. Bei den 12 bis 29-jährigen Männern sind 44 % App-User, bei den Smartphone Usern sogar 61 %.
"Der Trend zum Smartphone und den damit verbundenen Möglichkeiten ist ungebrochen. Fast jeder Fünfte (18 %), der heute kein Smartphone nutzt, plant, sich in den nächsten sechs Monaten ein Smartphone zuzulegen. Bei den jungen Männern (12 bis 29 Jahre) sind es sogar 28 %", erläutert Prof. Rudolf Bretschneider von GfK Austria.
Services wandern vom PC aufs Handy
Eindeutig ist auch die Entwicklung, dass zunehmend Services öfter am Smartphone als am PC genutzt werden. Mehr als ein Drittel aller, die Social Networks auf PC sowie Smartphone nutzen, tun das bereits häufiger mobil. 2011 nutzen 37 % Facebook, Twitter und Co. jetzt häufiger mobil (2010: 8 %). Das Instant Messaging wird von 36 % häufiger am Handy als auf dem PC genutzt, vergangenes Jahr waren es nur 10 %. Navigation bzw. Routenplaner werden jeweils auf beiden Plattformen - also am PC bzw. Handy - gleich stark genutzt.
Auch das E-Mailen wird immer mobiler: Bereits 22 % nutzen E-Mails öfter am Handy als am PC. Als vergleichsweise neues Service werden Cloud Dienste bereits von 10 % der österreichischen User genutzt - 75 % davon setzen die "Wolke" hauptsächlich privat ein.
Jeder vierte heimische User nutzt Apps
Unabhängig von Alter, Geschlecht oder regionaler Herkunft nutzt jeder Fünfte Apps. Die Nutzung innerhalb der gesamten Bevölkerung - nicht nur der jungen Zielgruppe - ist im vergangenen Jahr um 18 %-Punkte auf 25 % gestiegen. Die beliebtesten Apps sind Spiele, News sowie Social Media. Besonders lokale Infos spielen eine große Rolle: 65 % haben Interesse an Apps mit lokalem Bezug - von Kostenabfrage über Bürger-Services bis hin zu Navigationsdiensten für Österreich.
Betriebssystem als Mit-Entscheidungsgrund
Bei der Wahl eines Handy-Modells sind neben dem Preis (57 %) vor allem Menüführung und Display-Größe (jeweils 41 %) sowie Akkuleistung (39 %) entscheidend. Leichte Bedienbarkeit (85 %) ist mit deutlichem Vorsprung die wichtigste Funktionalität, die ein Handy erfüllen muss - gefolgt von Touchscreen und guter Kamera (jeweils 39 %). Hinsichtlich der Form bevorzugen 40 % Touchscreen-Geräte, 24 % tendieren zur klassischen "Schokoriegel"-Form.
Das Betriebssystem ist heute zu einem entscheidenden Faktor geworden - v.a. für junge Männer. Für 33 % ist das Operating System (OS) ausschlaggebend für die Handy-Wahl. Unter der gesamten Bevölkerung ist es immerhin knapp jeder Fünfte (17 %), der sich aufgrund des Betriebssystems für ein Handy entscheidet. Österreichs Smartphone-User, die das Betriebssystem ihres Handys kennen, nutzen mit 38 % am häufigsten Android . Apples iOS folgt mit 30 % und Symbian mit 13 %. Die Betriebssysteme von Windows (9 %), BlackBerry (6 %) und Samsung (Bada; 3 %) folgen auf den Plätzen.
iPhone-User am zufriedensten
Nokia
(42 %), Samsung
(20 %) und Sony Ericsson
(13 %) sind die meistgenutzten Handy-Marken in Österreich. Das iPhone
liegt mit 9 % auf Platz 4.
Wenn es um die Zufriedenheit mit dem eigenen Handy geht, sind die iPhone-User ganz vorne : Zwei Drittel (67 %) sind sehr zufrieden, 27 % zufrieden. Unter den HTC-Usern ist immerhin mehr als die Hälfte (55 %) sehr zufrieden, was dem taiwanischen Hersteller Platz 2 sichert. Die Studie zeigt, dass die Zufriedenheit grundsätzlich hoch ist. Nach Schulnotensystem beurteilt, schneiden die Handymarken im Schnitt mit 1,7 - also gut - ab.
Apple-User schreiben ihrem Smartphone die Eigenschaften modern (92 % Zustimmung), international (87 %), kreativ sowie dynamisch (jeweils 83 %) zu. Für Nutzer von HTC-Geräten sind diese modern (85 %), sympathisch (82 %), dynamisch (79 %) und seriös (78 %). Bei den Nokia-Usern dominieren die Zuschreibungen günstig (63 %), seriös (59 %) und sicher (58 %). Samsung-Nutzer halten ihr Gerät für sympathisch (69 %), günstig (67 %), sicher (63 %) und seriös (62 %). Wer ein Sony Ericsson verwendet, schreibt ihm die Eigenschaften seriös (63 %), günstig (58 %), sicher (56 %) und sympathisch (53 %) zu.
Weitere Ergebnisse
Mit 72 % Zustimmung bildet das Telefonat am Handy - gleichauf mit dem persönlichen Gespräch - den wichtigsten Kommunikationskanal der Österreicherinnen und Österreicher. Das E-Mail folgt mit deutlichem Abstand auf Platz 3 (22 % Zustimmung). Den 4. Platz belegen SMS und Festnetztelefon (mit jeweils 15 %).
SMS ist und bleibt dennoch auch 2011 die meistgenutzte Handy-Anwendung der Österreicherinnen und Österreich: 90 % nutzen Textnachrichten (2010: 88 %).
Die Bedeutung des Handys für die Österreicherinnen und Österreicher ist sehr groß: Drei Viertel (76 %) tragen ihr Mobiltelefon immer bei sich. Gleichzeitig gibt es einen leichten Trend zur gezielten Nicht-Erreichbarkeit. 46 % empfinden heute ständige Erreichbarkeit als lästig, 2010 waren es 38 %. 53 % nehmen ihr Handy auch mal bewusst nicht mit, um ungestört zu sein - 2010 lag der Anteil bei 49 %, 2007 bei 33 %.