Koreanische Übermacht
OLED-TVs: Panasonic, Sony & Sharp kontern
09.01.2013
Samsung und LG setzen die Fernseh-Pioniere gehörig unter Druck.
Die japanischen Elektrokonzerne wollen sich mit Produktneuheiten und Einschnitten der harten TV-Konkurrenz aus Korea erwehren. Panasonic präsentierte auf der Branchenmesse CES 2013 in Las Vegas den derzeit größten Fernseher der Welt auf Basis sogenannter OLEDs. Der Prototyp (Bild oben) mit einer Bildschirmdiagonale von 142 Zentimetern (86 Zoll) ist lediglich nur rund einen Zentimeter dick. Das Modell der Japaner ist damit gerade etwas größer als die OLEDs von Samsung und LG (jeweils 84 Zoll).
OLED ist die kommende TV-Technik
Der Einsatz der organischen Leuchtdioden (OLED) gilt als vielversprechende Zukunftstechnologie, die bei hoher Auflösung geringe Baustärken, flexible Einsatzmöglichkeiten und niedrigen Stromverbrauch verspricht. Im Vergleich zu herkömmlichen Flachbildtechniken sind die Dioden allerdings noch sehr teuer. LG plant die Markteinführung eines Modells mit 140 Zentimetern Bildschirmdiagonale im März - Kostenpunkt: 12.000 Dollar (9.256 Euro). In Südkorea ist das Geräte bereits bestellbar
. Dort kostet es umgerechnet 7.800 Euro.
Sony, das mit Panasonic bei der OLED-Technik kooperiert, kündigte an, seine Palette ultrahochauflösender Fernseher auf drei im laufenden Jahr auszuweiten. Zudem soll die Unterhaltungssparte des Unternehmens verstärkt Filme mit vierfacher der bis jetzt- üblichen HD-Auflösung anbieten.
Koreaner scheinen fast übermächtig
Neben Panasonic und Sony hat auch der dritte große japanische Anbieter Sharp schwer mit der Übermacht der koreanischen Rivalen Samsung und LG zu kämpfen. Alle drei Japaner haben angesichts hoher Verluste angekündigt, Firmenteile zu verkaufen und sich verstärkt auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren. Samsung und LG dominieren den Weltmarkt für Fernseher, etwa jedes dritte Neugerät stammt mittlerweile von ihnen. Auch Deutschlands größter Hersteller Loewe, der seine Produkte bisher fast nur in Europa verkaufte, leidet unter der Offensive der Koreaner und dem harten Preiskampf auf dem Markt.
Einsparmaßnahmen
Panasonic-Chef Kazuhiro Tsuga stellte seiner Belegschaft weitere Einschnitte in Aussicht. So könne es einen weiteren Stellenabbau, Gehaltsverzicht und die Trennung von Firmenbereichen geben, um wieder Geld zu verdienen, sagte er. Für das laufende Geschäftsjahr (zum Ende März) erwartet Panasonic einen Verlust von fast 9 Mrd. Dollar. Eine verstärkte Ausrichtung auf Unternehmenskunden im Geschäft mit Batterien, LED-Beleuchtung und Solarmodulen soll ebenso helfen wie eine Ausweitung des Hausgerätegeschäfts, um mehr Rendite zu erwirtschaften.
Sony erwägt unterdessen den Verkauf seiner Batteriesparte, um sein Haus zu alter Größe im Geschäft mit Unterhaltungselektronik zurückzuführen. "Alles was nicht zum Kerngeschäft gehört, steht zur Debatte", erklärte der neue Konzernchef Kazuo Hirai. Das Sony-Chemiesegment hat er bereits für 700 Mio. Dollar losgeschlagen.