Online einzukaufen, funktioniert in hierzulande auch abseits des US-Giganten.
Die Bundesregierung hat am Wochenende den zweiten harten Lockdown für Österreich bekanntgegeben. In der Covid-19-Notsituationsverordnung ist u.a. eine Sperre des gesamten heimischen Non-Food Handels von 17. November bis 6. Dezember vorgesehen. Ausgenommen sind lediglich Lebensmittelgeschäfte, Apotheken, Drogerien und Trafiken sowie Banken und Post-Filialen.
„Amazon-Förderungsprogramm“
"Für unsere Branche ist der harte Lockdown das Worst Case Szenario. November und Dezember sind die beiden umsatzstärksten, wichtigsten Monate des Geschäftsjahres. Pro Lockdown-Woche rechnen wir im Non-Food Handel mit einem Umsatzausfall von mindestens 900 Millionen Euro. Profitieren werden in erster Linie jene internationalen Onlinehändler aus Drittstaaten, die kaum Steuern zahlen und wenig zum Gemeinwohl beitragen. Der Lockdown gleicht für die Handelsbranche einem -Förderungsprogramm", so Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.
Doch die heimischen Online-Shopper haben es selbst in der Hand, damit der Lockdown II kein Förderungsprogramm für den weltgrößten Online-Händler aus den USA wird. Denn auch die heimischen Händler verkaufen ihre Waren und Produkte online. Nur sind deren Shops häufig nicht so bekannt. Es gibt jedoch einige Anlaufstellen, die doch einen ganz guten Überblick über die Online-Shops aus Österreich geben.
Elektronik, Sport und Möbel
Wenn es um Elektronikprodukte geht, sind die beiden Preisvergleichsplattformen geizhals.at und idealo.at hervorragende Anlaufstellen. Hier muss man nur das gewünschte Produkt eingeben und schon bekommt man eine Liste mit jenen Händlern, die es im Angebot haben. Darüber hinaus sieht man so auch noch gleich, wo die Produkte derzeit am günstigsten sind. In der Liste scheint zwar immer wieder auch Amazon auf, doch es gibt genügend heimische Alternativen. Zu den bekanntesten und beliebtesten Elektronik-Onlineshops in Österreich zählen jene von , 08/15, Electronic4You, E-Tec oder Conrad. Bei den Sportartikeln bieten sich unter anderem die Onlineshops von Hervis, Intersport oder XXLSports als Amazon-Alternativen an. Die heimischen Möbelanbieter wie die XXXLutz-Gruppe (inklusive Mömax und Möbelix) oder Kika/Leinerhaben ebenfalls übersichtliche Onlineshops am Start.
Marktplätze
Die Post betreibt mit ihrer Seite shöpping.at einen Amazon-Gegner. Der heimische Online-Marktplatz wurde 2017 von der Österreichischen Post AG gegründet. Mittlerweile bieten mehr als 1.000 österreichische Produzenten und Händler über 2,4 Millionen Produkte an, die Zustellung erfolgt immer durch die heimische Post. Im Jahr 2009 als Online-Bauernmarkt gestartet, hat sich myProduct.at mittlerweile zur Einkaufs- und Informationsplattform für österreichische Kleinproduzenten entwickelt. Landwirtschaftsbetriebe, Winzer, Brauereien und Manufakturen liefern ihre Erzeugnisse bei myProduct.at ein, der E-Commerce-Anbieter erstellt Produktfotos und -beschreibungen und übernimmt Lagerung, Kommissionierung und Versand bis hin zur Verrechnung. Seit kurzem bietet myProduct.at einen Teil der über 8.000 Produkte von rund 500 österreichischen Kleinproduzenten auch direkt auf shöpping.at an. Neben dem Marktplatz der Post sind auch die Seiten All-I-Want, kauftregional.at oder Doitfair zu heimischen Amazon-Alternativen herangewachsen. Der heimische Handelsverband hat alle Marktplätze in einer Liste namens "KMU Retail" zusammengefasst.
Liste der Online-Shops aus Österreich
Darüber hinaus bietet der Österreichische Handelsverband einen Überblick, über alle Online-Shops aus Österreich an. Konkret gibt es dort eine „Retail“-Liste, in der nicht weniger als 5.000 heimische Online-Anbieter aufgelistet sind. Diese kann man ganz einfach nach Branchen und Bundesländern filtern. Konkret sieht die Seite wie folgt aus.
Neu, neuwertig, gebraucht
Neben den traditionellen Onlineshops gibt es auch noch zwei große heimische Marktplätze, auf denen nicht nur Neuware angeboten wird. Dabei handelt es sich um willhabenund Spock. Zwar bieten auch hier viele Händler ihre Produkte an, doch man kann auch selbst zum Verkäufer werden. Käufer finden hier also auch neuwertige und gebrauchte Artikel, bei denen man häufig viel Geld sparen kann.
Fazit
Wie diese Beispiele zeigen, muss der zweite harte Lockdown kein „Amazon-Förderungsprogramm“ werden. Heimische Händler bieten ihre Produkte ebenfalls im Internet an. Bei dem großen Angebot über alle Branchen hinweg, ist da sicher für jeden was Passendes dabei. Amazon dürfte nicht allzu viele Artikel (bis auf Eigenproduktionen wie etwa die Echo-Lautsprecher) im Angebot haben, die in den heimischen Shops nicht auch zu finden wären. Man muss sich zwar eventuell die eine oder andere Minute mehr Zeit nehmen, dafür stärkt man aber auch den heimischen Handel und sichert somit Arbeitsplätze in Österreich. Das Gesundheits-Motto der Bundesregierung „Schau auf dich, schau auf mich“ kann also auch auf das Einkaufen bei Online-Shops aus Österreich umgelegt werden.