"Weltweit erste" Initiative für Opfer von unerlaubt veröffentlichten Intimfotos.
Während hierzulande gerade eine Meldestelle für Hasspostings an den Start geht, können Opfer von Bloßstellungen im Internet in Australien seit Dienstag auf einem Onlineportal gegen ihren Willen verbreitete intime Bilder und Videos anzeigen. Die neue Initiative arbeite zur Aufklärung der Fälle mit Internetseiten und Suchmaschinen zusammen, sagte die Beauftragte für Internetsicherheit der australischen Regierung, Julie Inman Grant, am Montagabend.
Die Betroffenen erhalten zudem Beratung und Hilfe. Einer Studie der Monash-Universität in Melbourne zufolge sind "massenhaft" Frauen von Missbrauch privater Fotos und Videos betroffen. Die Bilddateien werden ohne ihre Zustimmung in sozialen Netzwerken hochgeladen. Jede fünfte Frau zwischen 18 und 45 Jahren sei bereits Opfer dieser Praxis geworden.
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Portal als Ort für Hilfesuchende
Viele Betroffene wüssten nicht, wie mit unerlaubten Veröffentlichungen im Internet umzugehen sei. "Unser Portal bietet Opfern einen Ort, an dem sie Hilfe suchen können", erklärte Grant. Das Auftauchen von intimem Material in sozialen Netzwerken habe schwere Auswirkungen auf die mentale Gesundheit sowie das physische Wohlbefinden der Opfer. "Australier werden intime Fotos oder Videos, die ohne ihre Zustimmung weiterverbreitet wurden, direkt über unser Portal melden können", sagte Grant.
Über die Hälfte der sogenannten Rache-Pornos würde über Facebook und die dazugehörige Messenger-App weiterverbreitet und veröffentlicht. Danach folgten die Dienste Snapchat, Instagram, Textnachrichten und MMS, erklärte Grant. Wie die Nachforschungen der Monash-Universität ergaben, können Männer und Frauen mit gleicher Wahrscheinlichkeit zum Ziel des Foto-Missbrauchs werden. Derzeit gibt es nur in zwei australischen Bundesstaaten - Victoria und South Australia - Gesetze, die die unerlaubte Weiterverbreitung von intimen oder aufdringlichen Bildern unter Strafe stellen.
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