Nichts ist sicher
"Pokémon Go": Die kuriosesten Zwischenfälle
13.07.2016
Weißes Haus & Co. - Smartphone-App lässt Spieler weltweit ausschwärmen.
Sie sind inzwischen überall: Spieler der neuen Smartphone-App "Pokémon Go
" schwärmen weltweit aus. Sie sorgen dabei nicht nur für Menschenansammlungen und skurrile Phänomene, sondern mancherorts auch für Ärger. Dabei war die App eigentlich erst in den USA, Australien und Neuseeland verfügbar, erst seit Mittwoch gibt es sie offiziell auch in Deutschland
.
In Österreich soll das Spiel ebenfalls noch diese Woche starten, doch Fans ziehen auch hier längst seit Tagen damit auf Monster-Suche durch die Straßen, nachdem die App, wie berichtet, auch über andere Quellen zu erhalten ist
. Spieler und die virtuellen Taschenmonster machen weltweit selbst vor dem Weißen Haus in Washington nicht Halt. Dort errichtete ein besonders eifriger Spieler bereits eine "Gym"-Station, wie die Website "Kotaku" berichtete. Ein Screenshot wurde als Beweis auf Twitter veröffentlicht. Hat sich möglicherweise US-Präsident Barack Obama selbst diesen Spaß erlaubt und ist Besitzer des ersten "Pokemon" im Weißen Haus?
Central Park als "Hauptquartier"
Der New Yorker Central Park war zwischenzeitlich zu einer Art Hauptquartier von "Pokemon-Go"-Spielern geworden. Wie auf Twitter verbreitete Video-Aufnahmen zeigen, strömten die Menschen in Scharen mit ihren Smartphones in die sonst beschauliche Großstadt-Oase und machten sich dort auf die Suche nach Taschenmonstern und neuen Herausforderungen. Bei der App sind "Pokemon"-Figuren an verschiedensten Orten platziert. Um sie auf dem Smartphone-Bildschirm zu sehen und zu fangen, muss der Spieler sich in die Nähe begeben.
Polizeieinsatz und Wasserbomben
Unterdessen sorgten euphorische "Pokemon-Go"-Spieler mit ihren Smartphones auch im fernen Australien für Aufsehen und Ärger. Als sie in Scharen in einen ruhigen Vorort von Sydney einfielen, riefen die Bewohner dort die Polizei und bewarfen die Spieler mit Wasser-Bomben. Es sei ein "komplettes Chaos" entstanden, als Hunderte Gamer mitten in der Nacht lärmend auf die Suche nach "Pokemon" gegangen seien, berichteten Bewohner des Stadteils Rhodes dem "Sydney Morning Herald".
Krankenhäuser und Gedenkstätten
In Amsterdam setzten sich die Mitarbeiter eines Krankenhauses ebenfalls gegen "Pokemon-Go"-Spieler zur Wehr. Wie die "Welt" berichtete, forderte das Akademische Medizinische Zentrum in der niederländischen Metropole die Besucher auf, nicht mehr auf der Jagd nach "Pokemon" in nicht öffentliche Bereiche des Krankenhauses einzudringen. "Es gibt tatsächlich ein krankes Pokemon im AMC, aber wir sorgen gut für es. Bitte besucht es nicht", teilte die Klinik über Twitter mit.
Viele "Pokemon-Go"-Begeisterte zücken allerdings auch in Gedenkstätten ihre Smartphones - und die Einrichtungen sind nicht glücklich darüber. So ermahnte der Arlington-Ehrenfriedhof in Washington die Besucher bei Twitter, das das unangemessen sei. Auch das Holocaust-Museum in der US-Hauptstadt appellierte an die Besucher über den Kurznachrichtendienst, respektvoll zu bleiben. Man versuche, den Ort aus dem Spiel entfernen zu lassen, erklärte ein Sprecher dem Sender NPR am späten Dienstag.
Die Entwickler - Nintendos Pokemon Company und die Spielefirma Niantic Labs - geben die Möglichkeit, unangemessene Orte zu melden. Bereits im vergangenen Jahr hatte es ähnlichen Ärger gegeben. Das ebenfalls ortsbasierende Spiel von Niantic Labs, "Ingress" hatte zuerst auch virtuelle Portale auch an ehemaligen Nazi-Konzentrationslagern platziert. Nach Kritik wurden sie schnell wieder entfernt.
Liebes-Aus und Lebensrettung
Unterdessen soll der Hype um das Spiel auch schon eine Beziehung ruiniert - aber auch ein Hundeleben gerettet haben. Die "New York Post" berichtete, eine Frau habe ihren Partner mit Hilfe des Spiels beim Seitensprung erwischt. Demnach hatte sich der Mann mit seiner Ex-Freundin getroffen und sich unmittelbar danach auf die Suche nach "Pokemon" gemacht. An dem Spielverlauf habe die Freundin gesehen, dass ihr Freund ein Monster direkt im Haus der Ex gefangen habe.
In Wien sorgt derweil eine fingierte Spaß-Stellenausschreibung, in der ein Pokémon Go Trainer (Vollzeitanstellung) gesucht wird, dem ein immenses Gehalt winkt, für Furore.
In Texas stieß eine Frau auf der Suche nach virtuellen "Pokemon" überraschend nicht auf ein "Jigglypuff" genanntes Monster, sondern auf einen ausgesetzten und verletzten kleinen Hund. Mit Hilfe eines Pizza-Boten wurde das Tier in eine Klinik geschafft, in der ihm das gebrochene Bein geschient wurde. Ebenfalls in Texas meldete die Polizei auch einen Auffahr-Unfall in Zusammenhang mit dem Spiel. Ein Fahrer stellte seinen Wagen regelwidrig ab, um auszusteigen und ein "Pokemon" zu fangen, wie die Polizei bei Twitter erklärte. Kurz darauf sei ein anderes Auto von hinten aufgefahren.