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Spieler außer Kontrolle

Pokémon Go sorgt teils für Mega-Chaos

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App lässt Nutzer in Krankenhäuser, Gedenkstätten oder auf Bahngleise laufen.

Die Begeisterung für das Smartphone-Spiel Pokémon Go hat erneut für unliebsame Vorfälle gesorgt. Teils lösten die Spieler auf der Jagd nach den kleinen Minimonstern sogar chaotische Zustände aus. So sah sich nun etwa ein Krankenhaus in Amsterdam gezwungen, Besucher aufzufordern, beim Spielen von Pokémon Go nicht mehr in nicht-öffentliche Bereiche des Krankenhauses einzudringen. "Es gibt tatsächlich ein krankes Pokémon im Akademischen Medizinischen Zentrum (AMC), aber wir sorgen gut für es. Bitte besucht es nicht", teilte die Klinik im Kurznachrichtendienst Twitter mit. Beigefügt war ein Bild der Pokémon-Figur Pikachu neben einer Taschentücher-Box.

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"Seit gestern ist uns aufgefallen, dass junge Leute mit Smartphones im Gebäude herumlaufen und in Bereiche gehen, in denen sie nicht sein sollten", sagte die AMC-Sprecherin Loes Magnin der Nachrichtenagentur AFP. Einige Spieler hätten sich sogar im Keller des Krankenhauses wiedergefunden, wo unter anderem Kleidung desinfiziert wird. "Die Patienten brauchen Ruhe und Erholung", mahnte Magnin.

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Bahngleise und Verwechslung mit Einbrechern

Doch nicht nur dem Krankenhaus macht Pokémon Go zu schaffen. Die niederländische Bahn-Aufsicht ProRail bat Nintendo um Änderungen an der Spiele-App, nachdem manche Spieler unwissentlich auf Gleise geraten waren.

Laut einem Bericht des niederländischen Rundfunks gingen in den vergangenen Tagen zudem bei der Polizei Beschwerden über verdächtige Mobilfunknutzer ein, die Häuser fotografieren. Der Verdacht, es handle sich um Einbrecher, die neue Ziele auskundschafteten, erhärtete sich nicht. Die auffälligen Handynutzer entpuppten sich vielmehr ebenfalls als Pokémon-Go-Spieler.

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US-Gedänkstätten wollen keine Pokémon-Jäger

Spieler der Erfolgs-App zücken auch in Gedenkstätten ihre Smartphones, um nach den kleinen Monster-Figuren Ausschau zu halten - und die Einrichtungen sind nicht glücklich darüber. So forderte der Arlington-Ehrenfriedhof in Washington die Besucher bei Twitter auf, das sein zu lassen, weil es unangemessen sei.

Auch das Holocaust-Museum in der US-Hauptstadt appellierte an die Besucher über den Kurznachrichtendienst, respektvoll beim Einsatz von Technik zu sein. Man versuche, den Ort aus dem Spiel entfernen zu lassen, erklärte ein Sprecher dem Sender NPR.

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Beim Fremdgehen erwischt

Für Evan Scribner aus New York sorgte Pokémon Go hingegen für einen Zwischenfall der besonderen Art. Da die App nur funktioniert, wenn am Smartphone die GPS-Funktion aktiviert ist, wurde der junge Mann beim Fremdgehen ertappt. Seine aktuelle Freundin sah nämlich im Spielverlauf, dass Scribner bei seiner Monsterjagd in der Wohnung seiner Ex-Freundin war. „Sie hat gesehen, dass ich ein Pokémon gefangen hatte und dabei bei meiner Ex-Freundin war“, so Scribner gegenüber der New York Post. Da er keine plausible Erklärung für den „pikanten“ Aufenthaltsort hatte, suchte seine aktuelle Freundin das Weite. Bisher habe sie sich auch nicht mehr bei ihm gemeldet, so der ertappte Pokémon-Go-Spieler.

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So funktioniert's

Die kostenlose Spiele-App animiert die Spieler, mit ihrem Smartphone durch die Gegend zu laufen und in der "echten Welt" versteckte Figuren "einzufangen". Spieler müssen in der Nähe sein, um sie auf dem Smartphone-Bildschirm zu sehen und fangen zu können. Dabei werden die GPS-Funktion und das Kartenmaterial des Smartphones genutzt. Die Entwickler - Nintendos Pokémon Company und die Spielefirma Niantic Labs - geben die Möglichkeit, unangemessene Orte zu melden.

Seit der Veröffentlichung der App in der vergangenen Woche wurde sie bereits millionenfach heruntergeladen. Offiziell ist sie derzeit außerhalb Japans nur in den USA, Neuseeland und Australien erhältlich. Über Umwege kann sie aber auch schon in Österreich installiert werden .

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