Internet-Reform
Pornoseiten bekommen ".xxx"-Endung
25.06.2010
Einschlägige Internetseiten bekommen jetzt eine eigene Top-Level-Domain.
Das Internet bekommt nun doch ein "virtuelles Rotlichtviertel": Die Web-Verwaltungsorganisation ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) beschloss am Freitag, mit der Registrierung von ".xxx"-Adressen zu beginnen. Bisher hatte die zuständige Behörde die Dachadresse für Pornoseiten abgelehnt. Dies sei ein Fehler gewesen, erklärte die Organisation nach einer Vorstandssitzung in Brüssel.
Beim vierten Versuch klappte es
Die Firma ICM hatte die Domain
erstmals im Jahr 2000 vorgeschlagen. Bei der Adress-Endung ".xxx"
handelt es sich um eine sogenannte Top-Level-Domain (TLD) - wie etwa .at
für Österreich oder .com für Unternehmen. Mit dem Antrag, für
Pornografie einen eigenen Bereich einzurichten und sie damit von anderen
Angeboten besser abzugrenzen, war ICM bereits dreimal abgeblitzt (wir
berichteten). Die Ablehnung stehe jedoch nicht im Einklang mit einer
neutralen, objektiven und fairen Verwaltung, teilte ICANN am Freitag mit.
Kritische Stimmen
Zu den Gegnern des virtuellen Rotlichtviertels
gehören neben strikten Pornografie-Gegnern auch Betreiber entsprechender
Angebote. Sie befürchten, dass es die Einführung eines eigenen
Adressbereichs erleichtert, die Seiten mit einer Filtersoftware einfach zu
blockieren.