Total intransparent

Online-Shops: Preis-Tricks immer fieser

21.05.2019

Preisvergleich kaum noch möglich: Zeit, Browser, Wochentag, Endgerät, etc. ausschlaggebend.

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Dass die Online-Händler auf eine flexible und individuelle Preisgestaltung setzen , ist nicht neu. Doch nun zeigt ein aktueller Test der Arbeiterkammer (AK), dass das Zustandekommen der Preise für die Kunden immer intransparenter wird. Denn die Preise sind nicht für alle gleich – da kann es darauf ankommen, ob man PC, iPad oder Smartphone benutzt, wie oft und was man einkauft, oder an welchem Tag man „zuschlägt“. Beim AK-Test wurden 30 Preisabfragen mit bis zu 25 verschiedenen Endgeräten an sechs verschiedenen Tagen in sieben Bundesländern durchgeführt.

Vergleich wird für Kunden schwieriger

Konkret hat die AK an sechs Erhebungstagen im April zeitgleich 30 Preisabfragen von den Webseiten amazon.at, hornbach.at, booking.com, lufthansa.com, fluege.de, opodo.com und austrian.com durchgeführt. Die 25 verschiedenen Endgeräte – stationäre PC, Laptops, Notebooks, Smartphones, iPhones und iPads – waren über Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Kärnten, Salzburg, Steiermark und Tirol verteilt. „Unser Test zeigt, dass Preisvergleiche für Online-Buchungen oder Online-Shopping zunehmend schwieriger werden. Die Transparenz bleibt auf der Strecke. Es ist für Konsumenten nicht nachvollziehbar, wovon die unterschiedlichen Preise abhängen“, resümiert AK Konsumentenschützerin Manuela Delapina.

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Bei Dienstleistungen ist es am schlimmsten

Ist es billiger, mittels PC oder iPhone oder am Dienstag oder Mittwoch zu buchen oder zu shoppen? Egal schien es jedenfalls, von wo aus man bucht. Der Test zeigt: Die Preise sind, vor allem im Dienstleistungsbereich (booking.com, fluege.de, opo-do.com/.at), teils völlig intransparent. So war etwa bei booking.com ein Hotel in Verona für PC-, Notebook- und Laptop-BenutzerInnen um 28,90 Euro (10,3 Prozent) teuer als für Smartphone-, iPhone- und iPad-BenutzerInnen – es spielte keine Rolle, von wo aus abgefragt wurde. Es kam aber auch vor, dass man auf opodo.com für einen Flug von Wien nach Paris mit Smarthphone und iPhone etwas mehr zahlen musste als mit PC, iPad und Notebook.
 
Bei Opodo war auch eine unterschiedliche Preiserhöhung je nach Endgerät im zeitlichen Verlauf festzustellen: So stieg beim Flug nach Paris der Preis bei Abfrage über PC oder Notebook im Zeitverlauf um 31,08 Euro (25,6 Prozent) und über Smartphone oder iPhone um 30,33 Euro (24,8 Prozent).
 
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Unterschied zwischen deutscher und österreichischer Seite

Kurios: Manche Tester stellten auf opodo.com die angezeigte Sprache auf Deutsch um – sie landeten automatisch auf opodo.at. Beide Seiten sind bis auf die Sprache gleich aufgebaut. Aber der große Unterschied wird bei der Zahlvariante gemacht. So war bei opodo.com der Flugpreis bei Zahlung mit der Visa-Card um bis zu rund 31 Euro teurer als auf opodo.at (wo keine zusätzlichen Kosten für die Bezahlung mit Visa Kreditkarte verrechnet wurden). „Das ist nicht zulässig“, sagt Delapina. Das Landesgericht Berlin hat nach einer Klage des Verbraucherzentrale-Bundesverbands gegen die in London ansässige Opodo Ltd. entschieden: Ein Reisevermittler darf weder für die Zahlung per Sofortüberweisung noch für die Zahlung per Kreditkarte ein Entgelt verlangen.
 

Positive Ausnahmen

Bei Amazon, Hornbach, Lufthansa und Austrian Airlines - die beiden Airlines gehören zum gleichen Konzern - waren die Preise an allen Erhebungstagen bei allen Endgeräten gleich.
 

Mehr Transparenz gefordert

Die AK hält die beim Test aufgedeckte Preisdifferenzierung für bedenklich und verlangt von den Webshop-Betreibern mehr Transparenz bei den Preisen. Delapina: „Die Preisgestaltung wird immer mehr zu einem Rätsel. Webshop-Betreiber sollen ihre Preispolitik offenlegen – zum Beispiel, wann Rabatte gewährt werden, ob der Preis geräteabhängig ist oder davon abhängt, welche Websites besucht wurden, oder wie oft man schon im Webshop etwas gekauft hat.“
 
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