Die Justiz nimmt Preisabsprachen bei den boomenden elektronischen Büchern unter die Lupe.
Nun schaut sich die amerikanische Justiz den E-Book-Markt genauer an. Denn in letzter Zeit haben sich die Preise bei den großen Anbietern immer mehr angenähert, was den Verdacht von Absprachen nahe liegt. So stellte der Generalstaatsanwalt von Connecticut, Richard Blumenthal, am Montag fest: "Diese Vereinbarungen zwischen Verlagen, Amazon und Apple scheinen bereits zu einheitlichen Preisen für viele der populärsten E-Books geführt zu haben".
Leser sind die "Opfer"
Die Leidtragenden sind nach
Meinung von Blumenthal die Leser, die zu viel zahlten, sowie die
Konkurrenten, deren Geschäft behindert würde. Der Staatsanwalt stört sich
insbesondere an einer Klausel in den Verträgen, nach der die Verlage sowohl
Amazon als auch Apple immer den besten Preis für E-Books einräumen müssen.
Das sorge dafür, dass die Konkurrenten kaum Sonderkonditionen bekämen.
E-Book-Reader und das iPad
Amazon ist mit seinem Lesegerät
Kindle einer der Pioniere auf dem Markt der elektronischen Bücher; Apple
hat viele Verlage für seinen neuen Tablet-Computer
iPad gewinnen können. Ein weiterer großer Anbieter ist die
US-Buchhandelskette Barnes & Noble mit ihrem Lesegerät
nook. Die drei liefern sich seit Wochen einen Preiskampf bei den Geräten
- die Preise für Besteller scheinen aber wie zementiert.
Strenger Staatsanwalt
Generalstaatsanwalt Blumenthal ist für
sein harsches Vorgehen gegen große Konzerne bekannt. Er führt gerade die
Ermittlungen von 38 Bundesstaaten gegen Google an. Die Internetgröße muss
sich wegen ihrer Datensammelwut
beim Projekt "Street View" verantworten.