Der US-Bürger macht geltend, dass ihm ein Großteil des sozialen Netzwerkes gehöre. Die Justiz hat bereits die Vermögenswerte von facebook eingefroren.
Juristischer Wirbel um das weltgrößte soziale Netzwerk Facebook: Ein US-Bürger namens Paul Ceglia macht geltend, dass ihm 84 % des inzwischen milliardenschweren Internet-Unternehmens gehören, wie aus Gerichtsdokumenten hervorgeht. Der Kläger aus dem US-Bundesstaat New York gibt an, von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg im Jahr 2003 beauftragt worden sein, bis 1. Jänner 2004 eine Internet-Seite namens "The Face Book" oder "The Page Book" zu programmieren.
Vertraglich vereinbart
In dem Vertrag seien Ceglia von
Zuckerberg, der damals Student der US-Elite-Hochschule Harvard war, 1.000
Dollar Honorar (795 Euro) und ein 50-Prozent-Anteil an der Seite
zugesprochen worden. Zudem sei Ceglia ein weiteres Prozent zugesagt worden
für jeden Tag, den sich der Start der neuen Website verzögere. Facebook ging
am 4. Februar 2004 online, also 34 Tage nach dem Jahreswechsel, weshalb der
Kläger nun 84 % der Seite reklamiert.
Klage "völlig unseriös"
Facebook ist
Schätzungen zufolge inzwischen mehr als sechs Mrd. Dollar wert. Ein
Facebook-Sprecher erklärte, die Klage sei "völlig unseriös". Das Unternehmen
werde sie "energisch bekämpfen". Die New Yorker Justiz ordnete unterdessen
an, alle Vermögenswerte von Facebook einzufrieren, bis der Rechtsstreit
geklärt ist. Der Facebook-Sprecher erklärte, diese Entscheidung habe keinen
Einfluss auf den Betrieb der Seite, die mit inzwischen rund 400 Mio. Nutzern
das größte soziale Netzwerk der Welt ist.
Ist Ceglia ein Betrüger?
Laut "Wall Street Journal" sieht
die US-Justiz die Glaubwürdigkeit des Klägers durch einen früheren
Rechtsstreit beeinträchtigt. Paul Ceglia sei im vergangenen Jahr von der
Justiz des US-Bundesstaats New York vorgeworfen worden, die Kunden einer von
ihm geführten Holzpellet-Firma um rund 200.000 Dollar geprellt zu haben,
weil er bestellte Ware nicht geliefert habe.