Weiterer Mitstreiter
ProSiebenSat1 startet Streaming-Dienst
10.06.2013
Neuer Musik-Streaming-Dienst "Ampya" ist ab sofort verfügbar.
Der Fernseh- und Onlinekonzern ProSiebenSat1 will sich ein großes Stück vom wachsenden Markt mit Musik-Streaming im Internet abschneiden. Das Unternehmen startete in dieser Woche einen Dienst namens "Ampya", der mit mehr als 20 Millionen abrufbaren Audiotiteln in der gleichen Liga spielt wie die etablierten Rivalen Spotify und Simfy. Zuletzt waren Google und Napster mit einem solchen Angebot in den heimischen Markt gedrängt und hatte dort den Platzhirsch Apple angegriffen.
Streaming-Dienst
Während Apple das Online-Musikgeschäft mit Titeln zum dauerhaften Herunterladen mit seinem Programm iTunes
dominiert, müssen die Songs bei Spotify, Simfy und nun auch Google und Ampya bei jedem Abspielen neu abgerufen werden (Streaming). Die Anbieter verhindern damit eine illegale Weitergabe der Dateien. In der Branche wird damit gerechnet, dass Apple in dieser Woche ebenfalls einen Musik-Streaming-Dienst ankündigt.
Werbefinanziert und Abo-Modell
Der neue ProSiebenSat1-Dienst, der vorläufig als Testversion (Beta) angeboten wird, soll Benutzer mit einer kostenlosen, werbefinanzierten Variante locken und dann möglichst für kostenpflichtige Abonnements gewinnen. Als lukrative Zielgruppe gelten in der Branche vor allem Smartphone-Nutzer. Laut der Marktforschungsfirma ComScore hört knapp die Hälfte aller Handynutzer auf ihrem Gerät Musik.
Wachstumstreiber
Für ProSiebenSat1 ist das Zubrot mit Videos, Spielen, Musik und Handel im Internet der stärkste Wachstumstreiber. Der Konzern hatte zuletzt in seiner Digitalsparte zusätzliches Potenzial ausgemacht und die mittelfristige Umsatzprognose erhöht. Gleichwohl stehen die Fernsehsender in Deutschland und Österreich weiterhin für den Löwenanteil des Geschäfts.