In Schweden sorgt ein "neues" Donald Duck-Comic für Aufsehen. Der Enterich will darin durch den Verkauf von Raubkopien Geld verdienen.
Das nur zwei Seiten umfassende Comic widmet sich dem aktuellen Thema Urheberschutz und Raubkopieren von Musik und hat in Schweden für Aufsehen gesorgt.
Donuld will illegale Kopien verkaufen
In der vorletzten Ausgabe
des schwedischen Donald-Duck-Ablegers "Kalle Anka" will der
Entenhausener Enterich mit Hilfe von illegal gebrannten Raubkopien Geld
verdienen, während seine Neffen Tick, Trick und Track ein heruntergeladenes
Album durch eine kommerzielle Kopie der CD ersetzen wollen - sobald sie das
Geld dafür beisammen haben.
Privatperson meldete Story beim Konsumentenschutz
Am Schluss der
Geschichte wird Donald von seinem Milliardär-Onkel Dagobert auf frischer Tat
ertappt und von diesem mit rechtlichen Schritten bedroht, weil er die Rechte
an der fraglichen Musik besitzt. Die Geschichte wurde von einer Privatperson
beim Konsumentenschutz wegen "an Kinder gerichteter, verlogener und
versteckter Werbung" zur Anzeige gebracht und führte in Internet-Foren
zu einer lebhafte Diskussion.
Debatte geht weiter
Im Wesentlichen geht es in den Beiträgen um
die Frage, ob das Comic im Sinne der Musikindustrie Propaganda macht oder ob
die Geschichte nicht auch indirekt eine Lanze für das so genannte
File-Sharing bricht, weil die CD von Tick, Trick und Track offenbar gratis
und möglicherweise illegal heruntergeladen wurde.
Der Vorsitzende des schwedischen Verbandes zur Förderung von Comics, Fredrik Strömberg, kritisierte die Geschichte in einem TV-Interview jedenfalls als "stilistisch schlecht, propagandistisch und allem Anschein nach eine Auftragsarbeit". Letzteres dementierte eine Sprecherin des "Kalle Anka"-Herausgebers Egmont gegenüber der Online-Ausgabe der Tageszeitung "Dagens Nyheter".
Comic wurde bereits vor 2 Jahren in Holland veröffentlicht
Die
Geschichte sei erstmals 2007 in den Niederlanden erschienen und habe nichts
mit der derzeitigen Debatte in Schweden zu tun, so Egmont-Bereichschefin
Marika Bark gegenüber "Dagens Nyheter". Bark bedauerte
jedoch, dass durch die Veröffentlichung in Schweden jetzt der Eindruck
entstanden sei, der Verlag mische sich in die herrschende, "heiße"
Diskussion zum Thema Urheberrecht ein.