Umstrittenes KI-Tool

"Recall" von Microsoft: Datenschutz-Experten schlagen Alarm

Teilen

Die neueste KI-Funktion von Microsoft namens "Recall" gibt immer mehr Experten Anlass zur Sorge, dass sie in falschen Hände möglicherweise missbraucht werden könnte. 

Diese Woche stellte Microsoft sein neues Windows-Tool namens "Recall" vor. Angepriesen wird es als "persönliche Zeitmaschine", die es Benutzern ermöglichen soll, schnell alles Bildschirm abzurufen, was jemals am Bildschirm erschienen ist - Dokumente, Bilder und Websites. Allerdings: Datenschutz-Experten schlagen Alarm.

Semantische Suche

Das Tool unterscheidet sich von der Stichwortsuche, indem es regelmäßig Screenshots vom Bildschirm des Nutzers macht und diese am Endgerät speichert. Die gesammelten Daten verarbeitet es im Anschluss mithilfe einer KI und macht sie so "durchsuchbar". Zwar stellt die "semantische Suche" einen großen Fortschritt in Sachen KI dar, allerdings kommt sie zu einer Zeit, in der sich die Branche rasend schnell entwickelt und es für staatliche Regulierungsbehörden, Unternehmen sowie Verbraucher noch herauszufinden gilt, wie eine derartige Technologie verantwortungsvoll genutzt werden kann.

Albtraum statt Traum-Tool?

Jen Golbeck, Professorin an der University of Maryland für KI mit Schwerpunkt Datenschutz, ist der Meinung, dass die Rückruffunktion könne einen potenziellen "Albtraum" darstellen, wenn das Gerät in die falschen Hände gerät. "Inhalte bleiben möglicherweise auf Ihrem Gerät, aber das bedeutet nicht, dass die Leute nicht darauf zugreifen können", so die Amerikanerin, deren Meinung sich auch andere Forscher anschließen. "Sie User haben keine Möglichkeit, sich zu schützen, selbst wenn Sie den Inkognito-Modus verwenden oder Ihren Verlauf löschen, da das Tool Zugriff auf alles hat, was auf Ihrem Bildschirm angezeigt wird."

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten