Dreidimensionaler Effekt wird auf neue Art und Weise erzeugt.
Mit Hilfe eines neuen Lasersystems, das unterschiedliche Lichtstrahlen gleichzeitig in verschiedene Richtungen schickt, wird es möglich, auf großen Outdoor-Bildschirmen 3D-Effekte zu erzeugen. Die Entwicklung von Wiener Forschern erlaubt zudem, aus verschiedenen Blickwinkeln und Entfernungen zum Display andere Bilder zu zeigen, teilte die Technische Universität (TU) Wien mit.
Die Idee zu der Entwicklung des neuartigen Display kommt von dem Start-up-Unternehmen TriLite Technologies. In Zusammenarbeit mit mehreren Instituten der TU Wien arbeitet das Unternehmen seit 2011 an der technischen Umsetzung.
So funktioniert´s
Jedes einzelne auch "Trixel" genannte 3D-Pixel auf dem Display besteht aus Lasern und einem beweglichen Spiegel. "Der Spiegel lenkt die Laserstrahlen immer wieder über das gesamte Sichtfeld, von ganz links bis ganz rechts. Währenddessen wird die Laser-Intensität laufend verändert, sodass unterschiedliche Laserblitze in verschiedene Richtungen geschickt werden", erklärte Ulrich Schmid von TriLite Technologies. Das erlaubt eine derart feine Winkelauflösung, dass dem rechten Auge ein anderes Bild präsentieren werden kann als dem linken, so lässt sich der 3D-Effekt erzeugen - Spezialbrillen sind dafür nicht nötig. Außerdem ist eine solche Anzeigetafel sehr lichtstark, was einen Einsatz im Freien selbst bei Sonnenlicht ermöglicht.
Um den 3D-Effekt wahrzunehmen, muss sich der Betrachter allerdings in einem bestimmten Abstandbereich zum Bildschirm aufhalten. Bei zu großen Entfernungen, erreicht beide Augen dasselbe Bild und man sieht lediglich einen gewöhnlichen 2D-Film. Der gewünschte Bereich sei aber je nach Bedarf einstellbar.
Eigenes Videoformat
Im Gegensatz zu der 3D-Technologie, die etwa im Kino zu Anwendung kommt, könne das nun entwickelte Display Hunderte verschiedene Bilder gleichzeitig abstrahlen. Das erlaube es, etwa an der Tafel vorbeizugehen und dabei das gezeigte Objekt von unterschiedlichen Seiten anzusehen. Dafür ist jedoch ein eigenes Videoformat nötig, das von dem Forschungsteam ebenfalls entwickelt wurde.
Ein Einsatzgebiet wäre etwa zielgerichtete Werbung. So könnten Displays aufgestellt werden, die von verschiedenen Richtungen aus gesehen unterschiedliche Sujets zeigen.
Nächstes Jahr soll Marktstart erfolgen
Derzeit haben die Forscher einen ersten Prototypen, der allerdings erst eine bescheidene Auflösung von fünf mal drei Pixeln hat, entwickelt. Entscheidend sei aber, dass das System funktioniert. Eine Erweiterung auf ein Display mit vielen Pixeln sei dann kein großes Problem. An einer zweiten Entwicklungsstufe arbeiten die Experten gerade. Die Technologie wurde bereits patentiert und in mehreren wissenschaftlichen Publikation vorgestellt. Für 2016 ist eine Markteinführung geplant.