Das "bunte Bilderalbum" agiert in der rechtlichen Grauzone.
Facebook-Chef Mark Zuckerberg ist schon länger Mitglied, Hunderte kommen täglich neu hinzu: Die Web-Community hat ein neues Spielzeug: Immer mehr experimentierfreudige Nutzer tummeln sich im Foto-Netzwerk Pinterest . Sie können dort eigene Collagen mit Fotos und Grafiken aus dem Web basteln und in den Bilderwelten anderer stöbern. Doch bevor der Hype-Dienst zum nächsten großen Ding werden kann, muss er ein gravierendes Problem lösen: Wie kommt die bunte Sammlung aus der rechtlichen Grauzone?
Erste Version startete bereits 2010
Die erste Version von Pinterest ging im März 2010 ans Netz. Der Name ist eine Wortschöpfung, die sich aus "pin" (etwas anheften) und "interest" (Interesse) zusammensetzt - und er erklärt, wie der Dienst funktioniert: Nutzer können über eine Browser-Erweiterung Fotos von beliebigen Webseiten an ihre virtuelle Pinnwand hängen. Mit den "Repin"-Knopf übernehmen sie Bilder aus anderen Galerien. Und dank Verknüpfung mit Facebook und Twitter erfahren die Freunde davon. "Pinterest ist überragend darin, Leuten dabei zu helfen, etwas zu entdecken", schrieb das US-Magazin Forbes kürzlich. Das Prinzip klinge trügerisch einfach, mache aber süchtig.
Hier geht es direkt zu Pinterest
Kategorien helfen, Ordnung in die Alben zu bringen, etwa Lieblingsplätze, Lesenswerte Bücher, Photography oder "Hair & Beauty". Sie helfen außerdem bei der Entdeckung neuer Collagen. Dabei orientiert sich Pinterest am Follower-Prinzip, das Twitter bekannt gemacht hat: Mitglieder können Themen oder anderen Nutzern folgen und bekommen dann deren Fotos in einen bunten Bilderstrom geliefert.
Problem mit dem Urheberrecht
Der Hype lenkt allerdings den Blick auf ein schwelendes Problem: das Urheberrecht. Denn Pinterest fragt nicht nach der Erlaubnis der Fotografen. Das Startup gibt sich problembewusst: Es hat ein Formular zur Meldung von Urheberrechtsverletzungen entwickelt. Zudem können Website-Macher mit einem Code-Schnipsel verhindern, dass sich Bilder pinnen lassen. Wenn es hart auf hart kommt, bringt das Nutzern aber nicht viel, betont Ulbricht: "Das nimmt nicht diejenigen, die Inhalte eingestellt haben,
aus der Haftung."
Geschäftsmodell (noch) nicht tragfähig
Von einem tragfähigen Geschäftsmodell ist Pinterest - wie so viele Startups - noch weit entfernt. "Wir haben 100 Ideen, aber bislang noch keine umgesetzt", sagte der Investor Jeremy Levine dem "Wall Street Journal". Eine Möglichkeit: Pinterest könnte sich dafür bezahlen lassen, Online-Händlern kaufwillige Kundschaft zuzuführen - die Pinterest-Alben dienen vielen als Inspiration. Die beliebtesten Kategorien sind Geschenkartikel, Design und Mode, acht von zehn Besuchern Frauen - das könnte zusammenpassen.
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gab es einen ähnlichen Hype:
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Vor dem neuen Hauptquartier zeigt ein überdimensionaler "Gefällt mir-Button" wer hier angesiedelt ist.
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Gemütliche Ecken dienen zur Erholung.
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Die Empfangshalle ist modern eingerichtet und Licht durchflutet.
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Ob sich hinter dieser Tür tatsächlich die eigene "Hacker-Abteilung" befindet?
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Insgesamt hat Facebook mehrere Tausend Mitarbeiter.