Heimische Veranstalter erwarten 399 Roboter und 5.000 Besucher.
Mit sieben Robotern ging 2004 die erste „ RobotChallenge “ in der Kantine einer Wiener HTL über die Bühne. Bei ihrer zehnten Auflage hat sich die am 23. und 24. März in der Aula der Wissenschaften in Wien stattfindende Veranstaltung zu Europas größtem Roboter-Wettbewerb entwickelt. 470 Teilnehmer aus 23 Ländern werden ihre 399 Roboter in 15 Bewerben gegeneinander antreten lassen. Zum Jubiläum erwarten die Veranstalter am Wochenende etwa 5.000 Besucher.
Anfänge
„Angefangen hat das Ganze mit dem Gedanken, wie man junge Leute dafür begeistern kann, sich mit neuen Technologien auseinanderzusetzen“, erklärte Mitorganisator Roland Stelzer von der Österreichischen Gesellschaft für innovative Computerwissenschaften (INNOC) im Gespräch mit der APA. Bei der ersten Veranstaltung waren es noch großteils Roboter, die im Bekannten- und Freundeskreis entwickelt wurden. Schnell sei aber klar geworden, dass relativ viele Leute daran interessiert waren, ihre Robotik-Kreationen im Wettbewerbsumfeld auf die Probe zu stellen.
Auch für Hobbyisten
Im Gegensatz zu anderen einschlägigen Bewerben, die es bereits 2004 gegeben hat, setzten die Wiener Initiatoren um Stelzer von Anfang an darauf, „dass man auch mit ganz wenig Vorkenntnissen einfach einmal mitmachen kann“. Die Einstiegshürde habe man also bewusst niedrig angesetzt, um auch Einzelpersonen und Hobbyisten eine Chance zu geben.
Mittlerweile hätten aber auch mehrere Universitäten das Event fix in ihr Programm aufgenommen. Außerdem ist der Wettbewerb auch immer internationaler geworden. „Von den heuer 399 Robotern haben wir nur 24 aus Österreich mit dabei“, so Stelzer. „Es wundert mich immer wieder, dass das offenbar im Ausland mehr Anklang findet als in Österreich.“ Heuer kommen mit 64 Teilnehmern die meisten aus der Türkei, auch Polen (49 Teilnehmer) und Rumänien (39) hätten bereits eine gewisse Tradition bei der „RobotChallenge“.
International
Auch von außerhalb Europas kommen bereits Roboter eingeflogen. In Mexiko gibt es mittlerweile eine Partnerorganisation, die dort eine Vorausscheidung veranstaltet. Die 26 besten mexikanischen Teilnehmer treten heuer die Reise nach Wien an. „Etwas Ähnliches ist auch in Hongkong in Planung, es geht also schon deutlich über Europa hinaus“, freut sich Stelzer.
Im sogenannten „Line-Follower-Bewerb“ müssen die Geräte so schnell wie möglich einer schwarzen Linie am Boden folgen. „Da haben wir gedacht, dass das der 'einfache Bewerb' für Einsteiger ist“, erklärt der Organisator. Aber selbst hier bereiten sich die Teams mittlerweile vor, „wie in der Formel 1. Bis hin zur Gummimischung bei den Reifen wird an allem herumgetuned.“ Hier sei der Fortschritt gut absehbar, da die Siegerzeiten aus dem Vorjahr im nächsten Jahr meist nicht mehr für einen „Stockerlplatz“ reichen.
Schwieriger ist die Aufgabenstellung beim Bewerb „Puck-Collect“, wo die Roboter farbige Scheiben nacheinander einsammeln müssen, währen ein gegnerischer Roboter das gleiche versucht. Hier könne man sehr viel an technischem und strategischem Know-how einfließen lassen.
Ein Klassiker ist das Roboter-Sumo. Hier müssen sich die Maschinen in verschiedensten Größenklassen gegenseitig aus dem Ring befördern. Seit vergangenem Jahr gibt es auch Bewerbe für fliegende Roboter.
Auf drei Etagen
In der Aula der Wissenschaften bespielt man heuer erstmals alle drei Etagen. „Weiterwachsen wird dort schon schwierig“, wie Stelzer erklärt. „Uns als Veranstalter ist besonders wichtig, dass das nicht nur den Teilnehmern Spaß macht, sondern dass es auch für das Publikum spannend ist.“ Mit der „RobotChallenge“ will die INNOC vor allem Robotik „für die ganze Familie“ präsentieren. „Es freut mich immer, wenn ich dort Kinder mit großen Augen und offenem Mund sehe und mir dann denke: „In ein paar Jahren ist er oder sie auch dabei“, resümiert Stelzer.