Neues Samsung-Flaggschiff
Galaxy Note 7 im großen oe24.at-Test
16.08.2016
Highend-Gerät trumpft unter anderem mit einem Iris-Scanner auf.
Wie berichtet, sorgte das brandneue Galaxy Note 7 in der Vorwoche am Samsung-Heimatmarkt gleich einmal für einen Vorbestellungsrekord. Hierzulande ist das neue Smartphone-Flaggschiff des Weltmarktführers seit 16. August 2016 vorbestellbar. In den Handel kommt es am 9. September (Update*). Wir konnten uns von dem neuen Highend-Gerät bereits in den vergangenen Tagen ein Bild machen. Wie es sich dabei geschlagen hat und ob es seinen Vorschusslorbeeren gerecht wird, lesen Sie in den folgenden Absätzen.
Edel, stylisch und wasserfest
Schon beim Auspacken wird deutlich, dass Samsung einen großen Wert auf einen edlen Auftritt gelegt hat. Das Galaxy Note 7 wirkt trotz seiner stattlichen Größe von 5,7 Zoll wie aus einem Guss. Auch die Verarbeitung ist bis ins kleinste Detail penibel und an der Materialqualität gibt es ebenfalls nichts auszusetzen. Wie beim Galaxy S7 wird die Rückseite von einer dünnen Glasschicht umschlossen und per Alurahmen nahtlos mit der Vorderseite verbunden. Dank den abgerundeten Kanten und dem ziemlich flachen Gehäuse liegt das Gerät hervorragend in der Hand. Leider steht der Rahmen der rückseitigen Kamera etwas hervor. Wirklich stören tut das aber nicht. Obwohl man es dem Galaxy Note 7 nicht ansieht, ist es nach IP68 gegen Staub und Wasser geschützt. Es ist also staubdicht und nicht nur gegen Spritzwasser, sondern auch gegen Untertauchen (ein Meter tiefe, bis zu 30 Minuten) geschützt. Unser Testgerät kam im Chrom-Look daher. Dieser unterstreicht zwar den edlen Eindruck, zieht aber auch Fingertapser magisch an. Ein echter Hingucker bleibt das beidseitig abgerundete Display, das auch einen Zweck erfüllt. Nutzer können die rechte Seitenleiste beispielsweise mit VIP-Kontakten verknüpfen, von denen jeder eine eigene Farbe hat. Außerdem bietet Samsung auch diverse Informationen (Wettervorhersage, Benachrichtigungen, beliebteste Apps, etc.) an, die über den seitlichen Rand angesteuert werden können. Um die Zusatzleiste zu aktvieren, muss man nur mit dem Finger von der abgerundeten Außenkante zur Bildschirmmitte streichen. Das funktioniert auch wenn das Gerät gesperrt ist. Apropos Sperrbildschirm: Hier gibt es nun ein Allways-on-Display, das den User über Neuigkeiten stets am Laufenden hält. Da die Funktion aber zusätzliche Energie verbraucht, haben wir sie deaktiviert.
Performance
In Sachen Performance gibt sich Samsung auch keine Blöße. Das Galaxy Note 7 spielt bei der Ausstattung in der absoluten Oberliga mit und setzt in manchen Bereichen sogar Maßstäbe. Das 5,7 Zoll große Super-AMOLED-Display bietet eine Quad HD-Auflösung (2.560 x 1.440 Pixel), trumpft mit einer Pixeldichte von 518 ppi auf und bietet eine beeindruckende Darstellungsqualität. Der Bildschirm liefert einen hohen Kontrast und zeigt Farben äußerst realitätsgetreu an. Ein großer Vorteil ist auch die immense Helligkeit. So bleibt das Display auf maximaler Stufe selbst bei direkter Sonneneinstrahlung hervorragend ablesbar. Im Normalfall sollte man die Helligkeit jedoch auf Automatikmodus stellen, da ansonsten die Batterie relativ schnell leer wird. Aufgrund der hohen Pixeldichte werden selbst kleinste Buchstaben auch dann noch scharf angezeigt, wenn sie stark herangezoomt werden. Bei der Rechenleistung ist das Higend-Modell ebenfalls gut gerüstet. Auch hier vertraut Samsung auf die Technik des Galaxy S7. Als Prozessor kommt auch hier der hauseigene Exynos 8890 64-bit Octa-Core (2,3 GHz Quad + 1,6 GHz Quad) zum Einsatz, dem üppige 4 GB RAM zur Seite stehen. In unserem Test konnte die Antriebseinheit auf ganzer Linie überzeugen. Apps öffnen blitzschnell, Multitasking funktioniert auch mit mehreren Anwendungen problemlos, Internetseiten werden im Nu aufgebaut und auch anspruchsvolle Spiele laufen ohne jegliches Ruckeln. Zudem reagiert das Galaxy Note 7 ohne jegliche Verzögerung auf Befehlseingaben, was im Alltagsgebrauch ein großer Vorteil ist. Die restliche Ausstattung ist ebenfalls nur vom Feinsten. Der interne Speicher beträgt 64 GB und kann per microSD-Karte um bis zu 2 TB erweitert werden. Zu den Highlights zählen Features wie der derzeit schnellste LTE-Standard (Cat. 9), WLAN 802.11 a/b/g/n/ac, Bluetooth 4.2, NFC sowie A-GPS. Während beim S7 noch ein USB-2.0-Anschluss zum Einsatz kommt, vertraut das neue Note auf einen USB-C-Stecker. Dieser unterstützt auch den neuen Schnellladestandard.
Software, Fingerabdruck- und Iris-Scanner
Der Fingerabdruckscanner ist direkt im Home-Button integriert und funktionierte im Test nahezu fehlerfrei. Die erstmalige Anpassung geht rasch vonstatten. Absolutes Highlight ist jedoch eine weitere Entsperrmöglichkeit. Das Samsung Galaxy Note 7 ist nämlich das erste Smartphone, das mit einem Iris-Scanner ausgestattet ist. Nutzer können es also auch mit ihren Augen entsperren. Die Einrichtung dauert nur ein paar Sekunden. Die Augen werden nur einmal gescannt und schon kann das Feature genutzt werden. Samsung verspricht, dass dabei eine Technik zum Einsatz kommt, mit der die Augen in keiner Weise geschädigt werden. Im Test funktionierte das Ganze ziemlich zuverlässig. An die Präzision des Fingerabdruckscanners kam es aber nicht heran. Interessant: Mittels Samsung Pass soll der Nutzer sich künftig beispielsweise beim Online-Banking durch einen Iris-Scan verifizieren können. Natürlich ist der Iris-Scanner auch mit Samsungs eigener Sicherheitssoftware Knox kompatibel. Als Betriebssystem ist Android 6.0.1 „Marshmallow“ vorinstalliert. Darüber legt Samsung seine eigene Benutzeroberfläche "Grace UX", die sich glücklicherweise jedoch ziemlich zurückhält. Einige hauseigene Funktionen, Dienste und Apps sind ebenfalls mit an Bord und stellen durchaus eine Bereicherung dar. Die Bedienung geht flüssig von der Hand. Ein echter Pluspunkt ist der Schnellzugriff auf die meistgenutzten Kontakte über den seitlichen Rand des Displays. Gleiches gilt für den "SmartManager", der eine Übersicht über aktuell genutzten Speicher, Stromverbrauch und Sicherheitseinstellungen gibt. In absehbarer Zeit dürfte es ein Update auf Android 7 „Nougat“ geben.
Eingabestift (S Pen)
Wie alle Galaxy-Note-Geräte verfügt auch der jüngste Spross der Reihe über einen Eingabestift (S Pen). Dieser ist direkt im Gehäuse integriert und somit stets griffbereit. Samsung hat das Einschubfach so geschickt an der Unterseite des Gehäuses integriert, dass der Stylus optisch überhaupt nicht auffällt. Mit einem kleinen Druck kommt er automatisch zum Vorschein. Gleichzeitig öffnet sich am Display ein Schnellstartmenü, in dem man wählen kann, was man mit dem S Pen machen möchte (Notiz, Grafik, Handschrift, etc.). Im Test machten sich die Verbesserungen im Vergleich zum letzten Eingabestift positiv bemerkbar. So ist die Spitze mit 0,7 Millimeter noch feiner als jene des Stylus des Galaxy Note 5 (1,6 mm). Außerdem arbeitet er mit seinen 4.096 Druckstufen extrem genau und präzise. Eine wirklich praktische Funktion ist die automatische Übersetzungsmöglichkeit. Will man ein Wort in eine andere Sprache übersetzen, braucht man dieses lediglich mit dem Stylus anzutippen. Die Möglichkeit, dass man den S Pen nun auch auf einem nassen Display nutzen kann, geht eher als nette Spielerei durch. Obwohl auch das in manchen Situationen (Regen, Schneefall) ganz praktisch sein kann.
Kameras
Bei der Kameraausstattung vertraut Samsung auf Bewährtes und stattet das Note 7 mit den Kameras des Galaxy S7 aus. Kein Wunder, schließlich zählt dessen Hauptkameras zu den besten, die es am Smartphone-Markt derzeit gibt. Die 12 MP-Hauptkamera auf der Rückseite verfügt u.a. über einen LED-Blitz und einen optischen Bildstabilisator. Die Blende der Dual-Pixel-Kamera lässt viel Licht zum großen Sensor durch. Bei guten Lichtverhältnissen weisen Fotos und Videos eine fast schon unglaublich beeindruckende Qualität auf. Letztere können übrigens auch in 4K-Qualtität aufgezeichnet werden. Das neue Flaggschiff beherrscht auch Videoaufnahmen mit bis zu 240 FPS, zum Beispiel für beeindruckende Slow-Motion-Videos. Ein Grund für die guten Ergebnisse ist sicherlich der extrem schnelle Autofocus, der in Kombination mit dem optischen Bildstabilisator selbst Laien tolle Bilder schießen lässt. Eine noch größere Überraschung bot die Kamera jedoch bei schlechten Lichtverhältnissen. Selbst in dunklen Räumen sorgte der schnelle und helle Blitz dafür, dass die Motive wirklich gut getroffen wurden. Obwohl es in den meisten Fällen gar nicht nötig ist, lässt sich über zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten die Qualität der Aufnahmen weiter erhöhen. Zudem verfügt die Kamera-App über interessante Bearbeitungsmöglichkeiten. Wirklich praktisch ist auch der Schnellstart: Mit einem Doppelklick auf den Home-Button startet die Kamera binnen wenigen Zehntelsekunden aus dem Standby-Modus. Vorne gibt es eine 5-MP-Kamera, die ebenfalls keine Konkurrenz zu scheuen braucht. Dank neuer Blende sorgt auch die Frontkamera für extrem gute Fotos. Hier können manche Smartphone-Hauptkameras mit einer höheren Auflösung nicht mithalten. Selfie-Fans kommen mit dem Gerät also voll auf ihre Kosten.
Akku und Anrufe
Dank des üppig dimensionierten Akkus (3.500 mAh) haltet das Galaxy Note 7 ausreichend lange durch. Neue Maßstäbe setzt es diesbezüglich aber nicht. Im durchaus anspruchsvollen Testalltag musste das Gerät im Schnitt jeden zweiten Tag an die Steckdose. Sieht man viele Videos an, spielt anspruchsvolle Games oder lädt große Dateien herunter, geht dem Smartphone aber auch schneller der Saft aus. Positiv: Bei Alltagsaufgaben kommen nur die vier schwächeren Rechenkerne zum Einsatz. Nur wenn die volle Power benötigt wird, schalten sich die vier weiteren Kerne hinzu. Dank Quick-Charging dauert eine Vollladung keine zwei Stunden. Darüber hinaus unterstützt das Gerät auch das kabellose Fast Wireless Charging. Beim Telefonieren liefert das neue Note bei der Sprachqualität eine gute Leistung ab. Das Testergebnis war makellos. Egal ob Anrufer oder Angerufener – die Sprachqualität war stets top. Selbst die integrierte Freisprechfunktion liefert - zumindest in ruhiger Umgebung - eine passable Leistung ab.
Fazit
Mit dem Galaxy Note 7 untermauert Samsung eindrucksvoll seinen Führungsanspruch am Smartphone-Markt. Es ist das derzeit wohl beste Gerät, das man kaufen kann. Wer mit der Größe klar kommt, erhält einen extrem hochwertigen mobilen Alleskönner, der technisch alles bietet, was derzeit machbar ist. Für Businesskunden eignet sich das Gerät aufgrund des Eingabestifts wohl noch besser, als das normale Galaxy S7. Der Iris-Scanner ist eine weitere Kompetenzdemonstration von Samsung, die im Alltag aber noch keine Vorteile bringt. Einen echten Kritikpunkt gibt es eigentlich nicht. Wir sind jedenfalls bereits gespannt, ob Apple da mit der neuen iPhone-Generation , die am 7. September präsentiert werden soll, mithalten kann. Leider lässt sich Samsung die gebotene Performance auch gut bezahlen. Für das Galaxy Note 7 werden rund 850 Euro fällig. Vorbesteller bekommen aber zumindest die neueste Version der Virtual-Reality-Brille Gear VR (powered by Oculus) kostenlos dazu. Letztere ist mit dem 5,7 Zoll großen Note 7 kompatibel, setzt ebenfalls auf USB Typ C und verfügt im Vergleich zum Vorgängermodell über einen von 96 auf 101 Grad vergrößerten Blickwinkel. Laut Samsung ist die Geräteanzahl während der Vorbestellungsphase streng limitiert, um die hohe Nachfrage nach dem neuen Galaxy-Gerät bewältigen zu können.
Technische Daten
- 5,7 Zoll WQHD (1.440 x 2.560 Px) Display, Gorilla Glass 5
- 64bit Samsung Exynos 8890 Octa Core SOC
- 4 GB LPDDR4 RAM
- 64 GB Speicher, erweiterbar per microSD Karte auf bis zu 2 TB
- 12 MP Dual-Pixel Kamera, 5 MP Frontkamera, F1.7
- 3500mAh Akku, Fast Charging, Fast Wireless Charging
- Fingerprint Scanner, Iris Scanner (Infrarot)
- LTE Cat 9, WLAN 802.11a/bg/n/ac, Bluetooth 4.2, GPS, NFC
- USB Type-C
- Android 6.0.1 mit Samsung Grace UX
- S-Pen mit 4.096 Druckstufen
- IP68 Zertifiziert
- Farben: Schwarz „Black Onyx“, Silber „Silver Titanium“ und Blau „Blue Coral“
*[Update: Der Artikel wurde am 17. August überarbeitet: Der heimische Verkaufsstart erfolgt nicht am 2. sondern erst am 9. September 2016.]