Erster Eindruck

Samsung Galaxy S6 (Edge) im Test

02.03.2015

Im Kurzcheck können beide Top-Smartphones überzeugen.

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© AFP/A. Sellner
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Samsung stellte am Sonntagabend in Barcelona zum Auftakt des Mobile World Congress 2015 (2. bis 5. März) seine neuen Smartphone-Flaggschiffe vor (wir berichteten live). Nach der Präsentation standen einige Galaxy S6 (links) und Galaxy S6 Edge (rechts) für einen kurzen Check bereit. Welche ersten Eindrücke das Gerät dabei hinterlassen hat, lesen Sie in den folgenden Absätzen. Ein ausführlicher Test folgt dann rechtzeitig zum Marktstart, der bei uns am 17. April über die Bühne gehen soll.

Fotos von der Präsentation



Verarbeitung und Display

Beide Galaxy S6 sind ähnlich groß wie das Galaxy S5. Kein Wunder, schließlich hat sich an der Display-Diagonale von 5,1 Zoll nichts geändert. Ansonsten blieb aber fast kein Stein auf dem anderen. Denn ab sofort ist es mit dem Plastik-Gehäuse vorbei: Beide Geräte sind aus edlen Materialien wie Aluminium gefertigt und fühlen sich extrem hochwertig an. Zudem wirkt auch das relativ schlichte Design sehr gelungen. Beim S6 Edge sticht natürlich noch der über beide Seiten gebogene Touchscreen ins Auge. Das sieht nicht nur gut aus, sondern bringt auch Vorteile. So werden an den Seiten-Displays entgangene Nachrichten oder Anrufe angezeigt. Für jedes Versäumnis gibt es eine eigene Farbe – so erkennt man auch von hinten, ob es sich dabei um eine E-Mail, eine SMS oder einen Anruf handelt. Zudem liegt das Edge auch etwas besser in der Hand. Bei den Abmessungen und beim Gewicht schenken sich beide Modelle nicht viel: Das Galaxy S6 misst 143,4 x 70,5 x 6,8 Millimeter und bringt 138 Gramm auf die Waage. Beim Galaxy S6 Edge sind es 142,1 x 70,1 x 7,0 Millimeter und 132 Gramm. Beim Display hat Samsung gegenüber dem Vorgänger (FullHD-Display mit 1.920 x 1.080 Pixel) noch einmal ordentlich nachgelegt. Der neue Bildschirm setzt zwar ebenfalls auf die Super-AMOLED-Technologie, bietet aber eine Quad HD-Auflösung (2560 x 1440 Pixel) und erreicht damit beeindruckende Pixeldichte von 577 ppi. Laut Samsung sind das noch einmal um 77 Prozent mehr Pixel. Und das wirkt sich auch aus. Das Display bietet eine außerordentlich gute Darstellungsqualität, liefert einen hohen Kontrast und zeigt satte, realitätsgetreue Farben an. Selbst kleinste Buchstaben werden extrem scharf angezeigt. Wie sich das S6 im Freien - also auch bei Sonneneinstrahlung anstellt -, muss es aber erst zeigen. Laut Samsung soll es hier neue Maßstäbe setzen.

© A. Sellner

Beim S6 Edge reicht das Display über beide Seiten.

Software und Fingerabdruck-Scanner
Als Betriebssystem ist Android 5.0 Lollipop vorinstalliert. Darüber legt Samsung seine eigene Benutzeroberfläche "TouchWiz", die stark überarbeitet wurde und deshalb schlichter wirkt. Die Bedienung geht flüssig von der Hand. Ein echter Pluspunkt ist der neue Schnellzugriff auf die meistgenutzten Kontakte. Gleiches gilt für den "SmartManager", der eine Übersicht über aktuell genutzten Speicher, Stromverbrauch und Sicherheitseinstellungen gibt. Zudem verspricht Samsung ein hohes Maß an Sicherheit. Wie beim S5 gibt es wieder einen Fingerabdruckscanner über dem Home-Button. Dieser soll aber verbessert worden sein. Bei ersten Versuchen klappte das auch schon ganz gut.

>>>Nachlesen: Galaxy S6 & S6 Edge - alle Infos

Kamera
Samsung stattet die Galaxy S6-Modelle mit einer 16 MP-Hauptkamera auf der Rückseite aus. Ein LED-Blitz und ein optischer Bildstabilisator sind ebenfalls mit dabei. Die f1.9-Blende lässt nun mehr Licht zum Sensor durch. So sollen auch in dunklen Räumen tolle Fotos und Videos gelingen. Der Autofocus funktioniert wieder so schnell wie beim Vorgänger. Auf den ersten Blick wirken die Aufnahmen durchaus gelungen. Über zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten lässt sich die Qualität weiter erhöhen. Zudem verfügt die neue Kamera-App über interessante Bearbeitungsmöglichkeiten. Ein Highlight ist auch der selektive Fokus, der es erlaubt (ähnlich wie bei der Lytro-Kamera) im Nachhinein zu bestimmen, ob ein Objekt im Vordergrund, der Hintergrund oder das gesamte Bild scharf angezeigt werden soll. Neu ist auch der Schnellstart. Mit einem Doppelklick startet die Kamer in 0,7 Sekunden aus dem Standby-Modus. Vorne gibt es eine 5-MP-Kamera, die über die identische Blende verfügt und so ebenfalls stets gute Selfies ermöglichen soll.

Performance und Ausstattung
Bei der Rechenleistung sind die neuen Flaggschiffe ebenfalls bestens gerüstet. Als Prozessor kommt ein superschneller Achtkern-Chip (Quad 2,1 GHz + Quad 1,5 GHz) zum Einsatz, dem 3 GB RAM zur Seite stehen. Beim Hands-on-Test konnte das Duo überzeugen. Apps öffnen blitzschnell, Multitasking funktioniert auch mit mehreren Anwendungen problemlos und auch anspruchsvolle Spiele laufen ohne zu ruckeln. In der Testebene stand aber nur WLAN zur Verfügung. In der Realität hängt die Schnelligkeit aber auch weiterhin vom verfügbaren Netz ab. Ansonsten gibt es an der Ausstattung nichts auszusetzen. Alle wichtigen Features wie der derzeit schnellste LTE-Standard (Cat. 6), WLAN 802.11 a/b/g/n/ac mit HT80 MIMO (2x2), Bluetooth 4.1 samt A2DP, NFC, A-GPS, USB-2.0-Anschluss und Infrarot-Schnittstelle sind mit dabei.

>>>Nachlesen: Galaxy S6 (Edge) bei uns bereits bestellbar

Akku
Wie lange der Akku tatsächlich durchhält, konnten wir im Kurztest natürlich noch nicht erörtern. Obwohl die Akkukapazität gegenüber dem S5 etwas geschrumpft ist [2.550 bzw. 2.600 (Edge) statt 2.800 mAh], soll das S6 laut Samsung aber länger durchhalten. Darüber hinaus ist eine Schnellladefunktion integriert. Diese sorgt dafür, dass nach nur 10 Minuten an der Steckdose wieder genügend Energie für 4 Stunden Gesprächszeit verfügbar ist. Kabelloses Laden wird ebenfalls unterstützt. Leider ist der Akku nicht mehr austauchbar sondern - wie beim iPhone 6 - fix verbaut.

Fazit
Samsung hat mit seinen Galaxy S6 Modellen einmal mehr ziemlich beeindruckende Smartphones vorgestellt, die auf den ersten Blick viel Licht und kaum Schatten bieten. Erstmals können sie auch beim Look and Feel mit dem iPhone mithalten. Der Wechsel auf ein Alugehäuse war wohl der richtige Schritt, auch wenn er einige Nachteile wie den fix verbauten Akku und den nicht erweiterbaren Speicher mit sich bringt. Im Gegensatz zum Galaxy S5 verfügen die neuen Modelle über keinen Pulsmesser mehr und sind auch nicht wasserfest. Ansonsten ist die Performance aber ausgesprochen ambitioniert. Beim Galaxy S6 Edge gibt es zudem das Alleinstellungsmerkmal des aufwendigen Displays. Natürlich lässt sich Samsung sein Flaggschiff wieder gut bezahlen. Schließlich spielt es in der absoluten Top-Liga mit und will vor allem dem iPhone 6 Käufer abjagen.

Verfügbarkeit und Preis
Die beiden Galaxy S6-Modelle werden in einigen Ländern ab 10. April in fünf verschiedenen Farben erhältlich sein - in folgenden Speicherversionen 32, 64 und 128 GB. In Österreich geht es eine Woche später (am 17. April) los. Die Preise sehen wie folgt aus. Galaxy S6 32 GB: 699 Euro; Galaxy S6 Edge 32 GB:  849 Euro. Für jede weitere Speicherstufe werden zusätzlich 100 Euro fällig.

 

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