Nutzer werden zum 3D-Emoji!

Galaxy S9 & S9+ greifen iPhone X voll an

25.02.2018

Die neuen Samsung-Flaggschiffe setzen bei den Android Geräten wieder den Maßstab.

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© Samsung
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Wie angekündigt, hat Samsung am Vortag des Mobile World Congress 2018 (26. Februar bis 1. März) seine neuen Flaggschiff-Modelle vorgestellt. Da es vom Galaxy S9 und S9+  zahlreiche Leaks gab, blieben Überraschungen so gut wie aus. Dennoch sind die neuen Top-Smartphones natürlich ein absolutes Highlight. Die Koreaner haben das Galaxy S8 und S8+ konsequent weiterentwickelt und erklimmen damit wieder den Thron bei den Android-Geräten. Somit ist Samsung auch gegen die aktuellen iPhones (iPhone XiPhone 8 /8 Plus) wieder bestens gerüstet. Die wichtigste Neuerung betrifft die Kameraausstattung, die sogar neue Maßstäbe setzen will.

Design und Abmessungen

Optisch orientieren sich das Galaxy S9 (147.7 x 68.7 x 8.5 mm, 163g) und das Galaxy S9+ (158.1 x 73.8 x 8.5 mm, 189g) stark an ihren Vorgängern. Die oberen und unteren Ränder sind aber noch einmal etwas geschrumpft, weshalb das Display jetzt tatsächlich fast die gesamte Frontseite einnimmt. Beide Smartphones setzen wieder auf ein seitlich abgerundetes Infinity-Display. Der Fingeradrucksensor auf der Rückseite wandert unter die Hauptkamera. Bisher hat ihn Samsung neben der Linse platziert. Beim Galaxy S9+ fällt zudem die neue Doppelkamera auf, die wie beim iPhone X vertikal angeordnet ist. Für das nach wie vor wasserfeste und staubgeschützte Gehäuse (IP68 Zertifikat) gibt es die neue Farbe „Lilac Purple“ (Storybild). Blau ("Coral Blue") und Schwarz ("Midnight Black") bleiben im Programm. Ein spezielles Grau ("Titanium Gray") kommt neu hinzu.

Ausstattung

Die Display-Größen sind identisch zu den Vorgängermodellen. Das Galaxy S9 bietet eine Diagonale von 5,8 Zoll, das Galaxy S9+ ist 6,2 Zoll groß. Beide Bildschirme vertrauen auf ein Super AMOLED-Panel mit QHD+ Auflösung (2960 x 1440 Pixel). Beim Antrieb setzt Samsung (bei den europäischen Varianten) auf den hauseigenen Exynos 9810 Chip. Der Achtkern-SoC setzt sich aus zwei Quadcore-Prozessoren (2,9 GHz und 1,9 GHz) zusammen. In anderen Märkten kommt der Qualcomm Snapdragon 845 zum Einsatz. Für eine lange Laufleistung sollen ein3000 mAh (S9) bzw. 3500 mAh (S9+) Akku sorgen, die wieder kabellos und via Schnelladefunktion (auch kabellos) geladen werden können. Der interne Speicher von 64 GB ist über microSD-Karten um bis 400 GB erweiterbar. Samsung bietet die Geräte auch mit 128 und 256 GB an. Während das S9+ über 6 GB RAM verfügt, sind beim S9 „nur“ 4 GB Arbeitsspeicher mit dabei. Features wie NFC, USB-C, die schnellsten Funkstandards (LTE, Bluetooth 5.0, WLAN ac, etc.), A-GPS und Co. – siehe Tabelle mit den Spezifikationen unten - sind in dieser Klasse ohnehin ein Muss.

Kameras mit umschaltbarer Blende und AR Emojis

Samsung hat bei der Entwicklung des Galaxy S9/S9+ die Kameraausstattung in den Mittelpunkt gestellt. Kein Wunder, schließlich fotografieren viele User nur noch mit ihrem Smartphone. Wer sich ein teures Top-Gerät leistet, hat dementsprechend hohe Ansprüche. Vorne ist jeweils eine 8 MP Kamera mit F/1.7 Blende und eigenem Autofokus mit an Bord, die selbst bei schlechten Lichtverhältnissen hervorragende Selfies ermöglichen soll. Auf der Rückseite kommen 12 MP Hauptkameras zum Einsatz. Beim Galaxy S9+ ist im Gegensatz zum normalen S9 eine Dual-Kamera (2 x 12 MP) mit an Bord. Highlight ist in beiden Fällen die variable Blende. Konkret lässt sich die Blendenöffnung von F/1.5 auf F/2.4 umschalten (funktioniert automatisch). Das soll vor allem bei schlechten Lichtverhältnissen einen enormen Vorteil bringen. Bisher setzen Smartphones auf eine feste Blende. Diese kann sich aber nur bedingt an niedrige oder helle Umgebungslichtbedingungen anpassen. Ähnlich wie die Pupille eines menschlichen Auges sich ausdehnt und zusammenzieht, lässt Samsungs „Dual Aperture“-Technik automatisch mehr Licht bei Dunkelheit und weniger Licht, wenn es zu hell ist, durch. Beide Smartphones verfügen zudem über einen optischen Bildstabilisator und einen superschnellen Laser-Autofokus. Ein weiteres Highlight stellt die neue Slow-Motion-Funktion mit 960 Bildern pro Sekunde dar.

AR Emojis sehen aus und handeln wie der Nutzer

Ein weiteres Highlight sind die sogenannten AR Emojis. Apple bietet mit seinen Animojis eine ähnliche Technologie im iPhone X an. Doch Samsung hat diese nicht einfach nur kopiert, sondern erweitert. So können Galaxy S9/S9+ Nutzer ein Emoji erstellen, das genau so aussieht, klingt und handelt wie sie selbst. AR Emoji verwendet einen datenbasierten maschinellen Lernalgorithmus, der ein 2D-Bild des Benutzers analysiert und mehr als 100 Gesichtsmerkmale aufzeichnet, um ein 3D-Modell zu erstellen, das Ausdrücke wie Zwinkern und Nicken imitiert. Die animierten Emojis funktionieren nicht nur als Video, sondern auch mit einer Reihe von Stickern, die ein Standard-GIF-Dateiformat verwenden, sodass Benutzer ihre Emojis über die meisten Messaging-Plattformen teilen können. Das ist schon ziemlich cool, wenn man via WhatsApp & Co. sein eigenes Emoji verschicken kann.

Iris Scanner und Stereo Sound

Die Modellbezeichnungen lauten SM-G960 für das Galaxy S9 und SM-G965 für das Galaxy S9+. Für einen ordentlichen Sound sollen neue Dolby-Stereo-Lautsprecher sorgen, die gemeinsam mit AKG entwickelt wurden. Dank der integrierten Dolby Atmos Technologie ist sogar ein 360-Grad Sounderlebnis möglich. So soll das Ansehen von Filmen oder das Hören der Lieblingsmusik auch ohne externen Lautsprechern ein echter Genuss sein. Neben dem Fingerabdrucksensor ist auch ein Iris-Scanner, der die Gesichtserkennung exakter machen soll, mit an Bord. Die hauseigene Sicherheitssoftware Knox 3.1 soll alle am Smartphone hinterlegten Daten bestens schützen. So lassen sich bestimmte Ordner mit einem anderen Fingerabdruck sichern, als jenem, der zum Entsperren des Geräts zuständig ist (z.B. Mittel- statt Zeigefinger).

Software

Beim Betriebssystem ist Android 8.0 „Oreo“ vorinstalliert. Darüber hinaus kommt der hauseigene Assistent „Bixby“ zum Einsatz. Dieser ist nun auch in die Kamera integriert. Dort nutzt er Augmented-Reality- und Deep-Learning-Technologien, um Informationen über die Umgebung des Nutzers bereitzustellen. Samsung verspricht sogar die Erkennung von Objekten in Echtzeit. Die generierten Informationen werden direkt über dem Bild eingeblendet. Hält man die S9-Kamera zum Beispiel vor den Stephansdom, erfährt man sofort alle Infos zu dem Bauwerk. Darüber hinaus sollen mit der Technik Fremdsprachen und Währungen in Echtzeit mit „Live Translation“ übersetzt werden können. All das ist natürlich im Urlaub besonders praktisch.

Smartphone wird zum Desktop PC

Das Galaxy S9/S9+ unterstützt auch das vom Galaxy Note 8  bekannte Zubehör DeX. Mit der optionalen Docking-Station kann das Smartphone mit einem großen Monitor verbunden und per Maus und Tastatur gesteuert werden. So wird es quasi zum PC-Ersatz. Dokumente und Tabellen lassen sich dann bequem am großen Bildschirm bearbeiten.

Verfügbarkeit

Samsung-Fans, die den Start kaum mehr erwarten können, dürfen sich freuen. Das Galaxy S9 und S9+ kommen nämlich bereits am 16. März 2018 in den Handel. Auch bei den großen heimischen Mobilfunkanbietern. Neben den aktuellen iPhones treffen die neuen Flaggschiffe auch auf starke Android-Konkurrenten wie LG V30  oder Huawei Mate 10 .

Schnäppchen sind die Neulinge nicht gerade. Mit einem Preis von 849 Euro (S9) und 949 Euro (S9+) - jeweils die 64 GB Variante - sind sie zwar günstiger als das iPhone X, aber deutlich teurer als die Vorgängermodelle und die meisten Konkurrenten.

Die exakten Spezifikationen im Überblick:

© Samsung

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