Ein aktueller Test zeigt große Fortschritte bei der Bedienungsfreundlichkeit.
Sie konzentrieren sich auf das Wesentliche - das Telefonieren - und sind somit die Kehrseite der Smartphones: Leicht bedienbare Handys
haben zwar eine Nischenfunktion, aber trotzdem viele Anhänger. Die wegen ihrer Hauptzielgruppe auch "Seniorenhandys" genannten Modelle haben nun in einem Test der Verbraucherzeitschrift "Konsument" gut abgeschnitten - "weit besser als ihr
angestaubtes Image".
Erhebliche Fortschritte
Vor sechs Jahren hatte der Verein für Konsumenteninformation (VKI) als "seniorentauglich" ausgewiesene Handys noch viel schlechter beurteilt: Nur rund die Hälfte hatte ein übersichtliches Design, und es haperte bei der Verständlichkeit der Bedienungsanleitung.
Nur vier von 16 Handys überzeugten nicht
Die neue Generation schlägt sich passabel, sagte VKI-Geschäftsführer Franz Floss bei einer Pressekonferenz. Zwölf von 16 Testmodellen überzeugten mit leichter Bedienbarkeit und Übersichtlichkeit. Die anderen vier Handys wurden wegen "miserabler Menüführung" oder "kaum nachvollziehbarer Bedienungsanleitung" abgewertet. Getestet haben zehn Handybenützer im Alter von 50 bis 70 Jahren. Ihr Fazit: Weniger ist mehr. Gefragt sind große Tasten ohne Doppelbelegung oder Kippfunktion, ein gut lesbares Display, einfache Menüführung und Anleitung.
Sprachqualität
Bei der Sprachqualität brachten es zwei Drittel der Modelle auf sehr gute Ergebnisse. Gleiches gilt für die Größe und Anordnung der Tastatur. Ebenfalls zwei Drittel sind mit einer Notruftaste ausgestattet, die die eingespeicherten Nummern anwählt, bis jemand antwortet, und automatisch auf Freisprechen schaltet. "Bei Stürzen, Herzattacken oder einem Diabetesanfall kann der Betroffene schnell und einfach Hilfe rufen", lobte Projektleiter Paul Srna. Diese Funktion solle bei deklarierten Seniorenhandys Standard sein.
Österreich-Handy auf dem zweiten Platz
Testsieger wurde das Doro Phone Easy 410 gsm, ein Klapphandy. An zweiter Stelle
landete mit dem Emporia Elegance
das Produkt einer Firma mit Sitz in Linz.
Viele ältere Menschen kommen mit Smartphones nicht zurecht
Zum Vergleich wurden den Testern auch Smartphones in die Hand gedrückt, die allerdings gar keinen Gefallen daran fanden. Kritisiert wurden laut Floss die fehlende Tastatur, der Touchscreen, der "Irrfahrten" verursache, die zu komplexe Menüführung und der als unangenehm empfundene Wechsel zwischen Hoch- und Querformat. Zudem fürchten sich ältere Menschen verstärkt vor Kostenfallen durch Apps und Datendownload und finden generell: "Ich brauch's nicht", berichtete der VKI-Geschäftsführer.
Provider sind noch Mangelware
Noch nicht alle Provider
haben "Seniorenhandys" im Paket mit einem Tarif im Angebot. Nur vier der getesteten Modelle gibt es laut VKI über einen Mobilfunkbetreiber mit Vertrag.
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