Fixbetrag soll künftig neben Internet-Telefonaten auch Anrufe ins Fest- oder Mobilfunknetz beinhalten.
Neue Pauschaltarife für Gespräche ins herkömmliche Festnetz sollen den Internet-Telefondienstes Skype auf Wachstumskurs bringen. "Das wichtigste daran ist, dass wir unsere Relevanz für die Nutzer erhöhen", sagte der neue Chef der eBay-Tochter, Josh Silverman, im Reuters-Interview. Skype bietet künftig über seinen Internetdienst an, unbegrenzt in bis zu 34 Ländern der Welt für ein monatliches Pauschale von 8,95 Euro zu telefonieren. Gespräche unter Skype-Nutzern über das Internet sind bereits gratis, für Anrufe ins Fest- oder Mobilfunknetz mussten Kunden aber pro Minute bezahlen.
Nur Mundpropaganda
Werbung für den neuen Tarif werde es nicht
geben, er setze auf telefonische Mundpropaganda, sagte Silverman. "Wir
erwarten, dass unsere bestehenden Kunden häufiger Nichtkunden anrufen und so
neue Nutzer zu uns bringen." Die Zahl der 309 Mio. registrierten Nutzer
werde sicher zunehmen. Konkrete Prognosen gab Silverman allerdings nicht ab.
Skype-Vorstand Stefan Öberg erklärte, sein Haus wolle damit einem Trend in den Industrieländern folgen. "Die Entwicklung geht immer stärker zu Flatrate-Angeboten." Daneben setze Skype verstärkt auf Videotelefonate über das Internet. Ein Viertel aller Gespräche über Skype würden bereits über den Videodienst getätigt.
Silverman und Öberg stehen unter Druck, die Ansprüche der zunehmend unzufriedenen Mutter eBay zu erfüllen. Der Chef des US-Online-Auktionshauses hatte einen Verkauf der vor rund drei Jahren übernommen Skype nicht ausgeschlossen und ihr eine Gnadenfrist bis Ende des Jahres gesetzt. "Wenn die Synergien groß sind, werden wir es in unserem Portfolio behalten. Wenn nicht, werden wir es neu bewerten", hatte eBay-Chef John Donahoe der "Financial Times" gesagt. Silverman erkennt darin keinen ultimativen Zwang. "Das Ziel von Skype ist, seine Kunden zu entzücken. Das ist das, was eBay von uns erwartet."
Stärkere Verknüpfung mit PayPal
eBay wollte mit Skype
seine Geschäfte durch eine Verknüpfung mit dem Internet-Bezahldienst PayPal
stärken. Allerdings wurden diese Hoffnungen bisher enttäuscht. Der
US-Konzern hatte Skype 2005 für 2,6 Mrd. Dollar (1,65 Mrd. Euro) gekauft.
Viele Aktionäre hatten die größte Übernahme in der Branche seit dem Platzen
der Internet-Blase im Jahr 2000 als überteuert kritisiert.