Wer braucht da einen HomePod?
Smarter Lautsprecher Sonos One im Test
17.05.2018
Highend-Gerät setzt auf Soundqualität und lässt sich auch per Alexa steuern.
Sonos ist relativ spät in das boomende Geschäft mit smarten Lautsprechern eingestiegen. Mit dem Sonos One hat der Audiospezialist aber mittlerweile ein solches Gerät im Sortiment. Wir haben den 360-Grad-Speaker in den letzten Wochen ausgiebig getestet. Wie er sich im Praxistest geschlagen hat, lesen Sie in den folgenden Absätzen.
Zurückhaltende Optik: Der Sonos One kann sich auch in einer Designer-Wohnung sehen lassen.
Erster Eindruck
Sonos ist als Premiumanbieter bekannt. Kunden die viel Geld für ein Gerät dieser Marke ausgeben, haben also einen gewissen Qualitätsanspruch. Diesem wird der Sonos One auch voll und ganz gerecht. Die Verarbeitung und die Materialauswahl sind über jeden Zweifel erhaben. Das schlichte und zurückhaltende Design passt ebenfalls gut ins Bild. Derzeit ist der Lautsprecher in den Farben schwarz und weiß verfügbar. Im Herbst startet dann eine spezielle Hay-Edition , die etwas Farbenfreude in die Angebotspalette bringt. Die Oberseite ist ein einziges, großes Touchbedienfeld. Alle verfügbaren Felder (Lautstärkeregelung, Titelsprung, Stummschaltung) reagieren sehr präzise auf Berührungen. Beim Auspacken fällt sofort das hohe Gewicht auf. Konkret bringt der 119 x 161 x 119 Millimeter große Sonos One stolze 1,85 Kilogramm auf die Waage. Aber auch das ist ein Qualitätsbeweis. Und im Normalfall platziert man das Gerät ohnehin nur einmal auf seinem Platz und schleppt es nicht dauernd umher.
Die Oberseite besteht aus einem einzigen Touch-Bedienfeld.
Funktionsumfang und Sprachbedienung
Der Funktionsumfang kann sich ebenfalls sehen lassen. Neben der (Multiroom-)Wiedergabe von Musik aus verschiedenen Quellen erlaubt der Sonos One auch die Steuerung von Smart-Home-Produkten und anderen Sonos-Lautsprechern. Hierfür kommt die Sprachassistenten Alexa von Amazon mit den entsprechenden Skills zum Einsatz. Darüber hinaus hat der Sonos noch für dieses Jahr die Integration des Google Assistant angekündigt. Das Angebot an verfügbaren Streaming-Diensten fällt ebenfalls umfangreich aus. Populäre Angebote wie Spotify, Apple Music oder Amazon Music lassen sich sogar per Sprache steuern. Darüber hinaus kann man den Sonos One über den LAN-Anschluss an der Rückseite auch noch ins eigene Netzwerk integrieren. Dann steht auch die eigene Musiksammlung zur Verfügung. Seit dem Verkaufsstart im Vorjahr hat Sonos den One per Firmware-Update mehrmals verbessert. Das ist auch bemerkbar. Denn die Sprachsteuerung per Alexa funktionierte in unserem Test wirklich sehr gut. Das war laut diversen Tests bei der Markteinführung noch nicht der Fall. Die Empfindlichkeit der Mikrofone ist so ausgelegt, dass der Lautsprecher auf Befehle in Zimmerlautstärke präzise reagiert. Man muss das Gerät also nicht ständig anbrüllen, damit es Befehle ausführt. Selbst während dem Abspielen von Musik reagierte der One auf unsere Spracheingabe problemlos.
Auf der Rückseite ist der LAN-Anschluss integriert.
Einrichtung erfolgt über eigene App
Sonos bietet eine kostenlose App (für iOS und Android) an. Über diese wird der One auch erstmalig eingerichtet. Die Einrichtung dauert zwar etwas länger, insgesamt ist die Anwendung aber sehr übersichtlich und logisch aufgebaut. Zunächst fragt die App nach dem WLAN-Kennwort. Wer die Sprachsteuerung nutzen will, muss den One dann noch mit Alexa verbinden. Weiters ist es notwendig, alle Daten der eigenen Musikdienste (inklusive der Passwörter) einzugeben. Den Abschluss der etwas langwierigen Prozedur stellt die Aktivierung des Sonos-Skills in Alexa dar.
Soundqualität
Für Musikfans, die sich für einen hochwertigen Lautsprecher entscheiden, ist die Soundqualität natürlich das Um und Auf. Und hier kann der Sonos One auf ganzer Linie punkten. Einen derart warmen und äußerst harmonischen Klang würde man dem kompakten Gerät auf den ersten Blick nicht unbedingt zutrauen. Selbst bei hoher Lautstärke bleibt die Qualität der Wiedergabe äußerst ausgeglichen. Hinzu kommt eine ausreichende Basslastigkeit. Zum Test hat uns Sonos gleich zwei One-Lautsprecher zur Verfügung gestellt. Im Multiroom-Einsatz überzeugten die Geräte ebenfalls. Hier wird für iPhone-User die Bedienung bald noch einfacher - der Sonos One wird nämlich auch AirPlay 2, das beim kommenden iOS 11.4 integriert ist, unterstützen. Alles in allem kann man festhalten, dass man mit dem Sonos One eine gute Stereoanlage vollkommen ersetzen kann.
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Fazit
Sonos hat mit dem One einen hervorragenden smarten Lautsprecher entwickelt. Der Sound, die Materialqualität und die Verarbeitung überzeugen auf ganzer Linie. Die Alexa-Unterstützung ist nicht nur ein nettes Goodie, sondern bringt einen echten Mehrwert. Es ist schon richtig praktisch, dass man den Lautsprecher und kompatible Smart-Home-Produkte per Sprache steuern kann. Wir möchten dieses Feature jedenfalls nicht mehr missen. Damit hebt sich der One von anderen Geräen dieser Art aber nicht ab. Bei der Soundqualität hingegen schon. Wer also auf der Suche nach einem smarten Lautsprecher mit hervorragendem Klang ist, kommt am Sonos One derzeit kaum vorbei. Denn Apple und Google bietet den HomePod bzw. den Home Max in Österreich nach wie vor nicht an. Wenn es etwas zu kritisieren gibt, dann noch am ehesten den Preis. Selbst im Internet ist der Sonos One kaum unter 229 Euro zu bekommen. Andere Hersteller bieten ihre smarten Lautsprecher bereits deutlich unter 100 Euro an. Doch da muss man dann eben Abstriche bei der (Sound-)Qualität in Kauf nehmen.
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