Genialer geht es kaum

Smartphone mit aufrollbarem Display

23.10.2018

Selbst im zusammengerollten Zustand kann man durch Webseiten, Mails, Facebook & Co. scrollen.

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© Queen´s University
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Während Samsung, LG und Huawei trotz vieler Ankündigungen nach wie vor an der Fertigstellung von flexiblen Smartphones  oder Tablets arbeiten, haben nun Forscher der Queen's University in Kingston (US-Bundesstaat Ontario) einen funktionsfähigen Prototypen entwickelt, der viele Konstruktionsprobleme, an denen die großen Hersteller bisher gescheitert sind, auf einfache Art und Weise löst. Anstatt an faltbaren Akkus, Prozessoren und Co. zu arbeiten, haben die Wissenschafter einfach einen zylinderförmigen Körper als Zentrum verwendet. Dieser wurde kostengünstig per 3D-Drucker hergestellt und beinhaltet die komplette Rechentechnik. Um den Zylinder haben sie ein 7,5 Zoll großes, flexibles und hochauflösendes OLED-Display „gewickelt“. Die Forscher bezeichnen ihren Prototypen als „MagicScroll“.

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So funktioniert´s

Will man den kompletten Bildschirm zum Lesen von Webseiten, E-Mails, etc. verwenden, kann dieser einfach ausgerollt werden. Dann steht dem Nutzer bei Bedarf auch eine virtuelle Tastatur zur Verfügung.  Soll die „magische Schriftrolle“ hingegen möglichst kompakt bleiben, kann man die auch zusammengerollt verwenden. Dabei dreht man einfach an den seitlichen Rädern und scrollt so durch Webseiten, Facebook, Instagram und Co. Im Video wird die Funktionsweise gut sichtbar:

Wie bei einem modernen Smartphone gibt es beim MagicSrcoll auch eine Kamera und diverse Sensoren (Beschleunigung, etc.). Das 7,5 Zoll große Display mit 2K-Auflösung stammt übrigens von LG.

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Erst der Anfang

Der Prototyp soll laut dem Forscherteam, an dessen Spitze Dr. Roel Vertegaal steht, aber nur ein Anfang sein. So soll das Gerät in Zukunft deutlich kompakter werden, ohne dass dabei die Displaygröße verkleinert wird. Das ist der große Vorteil an dem aufrollbaren Bildschirm. Denn während Smartphones mit über 6 Zoll Diagonale trotz fast randlosen Displays nicht gerade kompakt sind, hat die Rolle auch in kleinen Taschen Platz. Darüber hinaus ist das Gerät dank Rollenform auch mit kleineren Händen einfacher zu bedienen.

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Fazit

Mit dem Prototyp zeigen die Wissenschafter der Queen's University, dass Smartphones oder Tablets mit flexiblen Displays keine allzu komplexe und überteuerte Technik voraussetzen müssen. Mit ihrem genialen Ansatz haben sie so gut wie alle Konstruktionsprobleme gelöst. Wenn die Rolle jetzt auch noch kompakter wird, könnten wir hier tatsächlich das Smartphone der Zukunft sehen. Denn obwohl sich die Nutzer kompakte, leicht zu verstauende Geräte wünschen, wollen sie auf den Komfort großer Displays nicht mehr verzichten. MagicScroll bringt diese beiden Eigenschaften unter einen Hut.

>>>Nachlesen: Samsungs faltbares Smartphone ist fertig

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