Der große High-Tech-Kampf ums Handgelenk hat begonnen.
Während die Smartphone-Displays immer größer wurden, bietet eine Computeruhr nur wenige Quadratzentimeter Bildschirmfläche. Es ist eine Reise ins Ungewisse: Ob die Verbraucher überhaupt eine Smartwatch wollen, ist offen. Der nächste Wettstreit der Smartphone-Hersteller läuft jedenfalls heiß: Sie wollen den Platz auf dem Handgelenk der Nutzer erobern. Beim Mobile World Congress 2015 (2. bis 5. März) in Barcelona spielen die Computer-Uhren eine zentrale Rolle bei Neuheiten von Smartphone-Spezialisten wie LG (mit der Watch Urbane) oder Huawei (mit der Huawei Watch ). Und in einer Woche stellt Apple vermutlich die Details zu seiner Watch vor .
Bisher sind die Smartwatches, von denen es schon Dutzende (siehe unseren Test der Sony SW3 ) auf dem Markt gibt, ein Nischenprodukt. So wurden im vergangenen Jahr nach Berechnungen von Marktforschern erst 720.000 Geräte mit dem im Sommer vorgestellten spezialisierten Betriebssystem Android Wear verkauft. Und das im Vergleich zu 1,3 Milliarden verkauften Smartphones.
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Die Smartphone-Hersteller wollen den Platz auf dem Handgelenk der Nutzer erobern. Beim Mobile World Congress 2015 (2. bis 5. März) in Barcelona trumpfen vor allem LG und Huawei auf.
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LG startet seine Watch Urbane LTE mit einem runden Display und eigenem LTE-Modul aus.
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Bei der Huawei Watch steht ebenfalls ein schickes Design im Mittelpunkt.
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Beide Geräte kommen in unterschiedlichen Farben und laufen mit dem Google-Betriebssystem Android Wear.
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Zur Ausstattung der LG Watch Urbane zählen ein Snapdragon 400 Quadcore-Prozessor (1,2 GHz), 1 GB RAM und 4 GB eMMC...
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...ein 1,3 Zoll großes P-OLED-Display mit 320 x 320 Pixeln (245 ppi), WiFi 802.11 b/g/n, Bluetooth 4.0 LE sowie NFC. Der Akku bietet eine Kapazität von 700 mAh.
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Huawei setzt auf ein 1,4-Zoll-AMOLED-Display, 512 MB RAM und 4 GB Speicher daher. Ein...
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...300 mAh-Akku, Bluetooth 4.1, Gyroskop und Barometer sind ebenfalls mit an Bord.
Zu wenig Nutzen?
Die kurzen Batterielaufzeiten
sind nicht einmal das größte Problem: Viele Verbraucher waren die Geräte stets zu klobig. Doch dieses Argument gilt in Zukunft nicht mehr. Vor allem die Runden Smartwatches mit Edelstahlgehäuse und Metall- oder Lederarmband sehen mittlerweile richtig edel aus. Doch viele potenzielle Käufer können sich bisher auch kein echtes Nutzungsszenario vorstellen. Wie sinnvoll ist so eine Computeruhr im Alltag? Für viele hat schließlich das Handy längst schon die herkömmliche Uhr ersetzt. Ist es wirklich besser, aufs Handgelenk zu blicken, wenn eine SMS kommt? Oder wenn man wissen will, wer da gerade auf dem Handy anruft?
Wieder soll es Apple zufallen, eine Idee, an der viele zweifeln, zum Laufen zu bringen. Das hatte schließlich vor fünf Jahren schon mal mit dem iPad bei der totgeglaubten Geräteklasse der Tablet-Computer funktioniert. "Bis jetzt haben Hersteller wie Nike, LG und Huawei Geräte verkauft. Aber Apple hat mit seiner Apple Watch eine ganze Produktkategorie für das Handgelenk aufgebaut", sagt Analyst James McQuivey vom Marktforscher Forrester Research. Er geht davon aus, dass der iPhone-Konzern allein in diesem Jahr mehr von seiner Apple Watch verkaufen werde als alle anderen Anbieter von Technik fürs Handgelenk bisher zusammen loswurden - inklusive der der Fitness-Armbänder, die es schon seit Jahren gibt.
Zugleich rechnen die Marktforscher nicht mit einer langanhaltenden Dominanz von Apple in dem Geschäft. Schon zum kommenden Jahr werde Apples Marktanteil unter die Marke von 50 Prozent sinken, prognostiziert McQuiveys Kollege J.P. Gownder.
LG Watch Urbane mit LTE
Diese Erwartung könnte erklären, warum die Hersteller in Barcelona so beharrlich auf den immer noch winzigen Markt drängen. LG rüstete seine neuen Modelle - wie im vergangenen Jahr schon der aktuelle Marktführer Samsung - mit einer Mobilfunk-Anbindung aus. Damit sollen sie im Gegensatz zur Apple Watch auch ohne die permanente Anbindung an ein Smartphone ins Netz gehen können. Eines der LG-Modelle (Watch Urbane LTE) unterstützt sogar den schnellen LTE-Datenfunk. Wie genau dann die Batterielaufzeit aussieht, wird erst die Nutzung im Alltag zeigen müssen. Zur weiteren Ausstattung zählen ein Snapdragon 400 Quadcore-Prozessor (1,2 GHz), 1 GB RAM und 4 GB eMMC, ein 1,3 Zoll großes P-OLED-Display mit 320 x 320 Pixeln (245 ppi), WiFi 802.11 b/g/n, Bluetooth 4.0 LE sowie NFC. Der Akku bietet eine Kapazität von 700 mAh.
Die Huawei Watch kommt mit einem runden 1,4-Zoll-AMOLED-Display, 512 MB RAM und 4 GB Speicher daher. Ein 300 mAh-Akku, Bluetooth 4.1, Gyroskop und Barometer sind ebenfalls mit an Bord. Beide neuen Uhren kommen im Sommer in den Handel. Preise wurden noch nicht verrten.
Fernbedienung fürs Auto
Immerhin gibt es von LG schon ein Anwendungsszenario, seit eines der neuen Modelle Anfang des Jahres bei der Technik-Messe CES in Las Vegas in Erscheinung trat. Audi-Entwicklungsvorstand Ulrich Hackenberg ließ dort mit einer LG-Uhr den Prototypen eines selbstfahrenden Autos vorfahren. Die gesamte Aktion - vom Starten des Motors bis zum Losfahren - steuerte er dabei vom Handgelenk aus. Auch Apple-Chef Tim Cook sagte jüngst dem "Daily Telegraph", seine Uhr werde die Autoschlüssel ersetzen.
Spekulationen zur Apple Watch
Der iPhone-Konzern stellte zudem in Aussicht, dass auch sein Bezahldienst Apple Pay auf der Uhr laufen solle. Dann müsste es reichen, nur kurz die Uhr vor das Lesegerät an der Supermarkt-Kasse zu halten. Nach Einschätzung von Biometrie-Spezialisten könnte zum Beispiel die Kontrolle des Herzschlags durch die Sensoren der Uhr dabei zur Bestätigung der Zahlung die PIN-Eingabe oder den Fingerabdruck ersetzen. Neue offizielle Details von Apple - darunter auch die mit Spannung erwarteten Preise für die unterschiedlichen Watch-Varianten - wird es am Montag kommender Woche bei einem Event in San Francisco geben.