Der Dienst ist ab 30. Juni in über 100 Ländern verfügbar.
Seit der WWDC 2015 Keynote am Montagabend ( wir berichteten live ) ist es fix: Apple geht im Musikgeschäft in die Offensive. Zum neuen Dienst "Apple Music" gehört unter anderem ein Streaming-Service, bei dem die Songs - wie bei der Konkurrenz (Spotify, Tidal, Napster, etc.) - direkt aus dem Netz abgespielt werden. Außerdem startet Apple das kostenlose Internet-Radio "Beats One". Das Abo kostet 9,99 Dollar (8,91 Euro) im Monat. Für den Abo-Preis bekommt man Zugriff auf 30 Millionen Songs. Drei Probemonate gibt es kostenlos. Familien erhalten einen Sondertarif von 14,99 Dollar für bis zu sechs Personen. Apple Music soll zum Start am 30. Juni in mehr als 100 Ländern auf iPhone, iPad, iPod touch, Mac und PC verfügbar sein. Diesen Herbst wird der Service auch auf Apple TV und Android-Phones starten. Die Euro-Preise (also auch jene für Österreich) werden erst später bekannt gegeben.
Auch Siri ist in die App integriert
Alle "Music"-Angebote werden in einer App zusammengefasst, die stark an die aktuelle Musikanwendung erinnert. Deshalb werden Apple-User auch von Anfang an keinerlei Probleme bei der Bedienung haben. Sie soll auch Empfehlungen ausgehend aus dem Musikgeschmack des Nutzers machen. Konkret bietet der Bereich "For You" einen Mix an Alben, Neuerscheinungen und Wiedergabelisten, die ausschließlich für den jeweiligen Nutzer personalisiert wurden. Apple Music "wird die Art, wie Sie Musik erleben, für immer verändern", versprach Konzernchef Tim Cook am Montag. Einzelne Songs wird man auch mit Hilfe der Siri-Sprachsteuerung aussuchen können. Beispielsweise kann man Siri fragen "Spiele mir die besten Songs des Jahres 1994 vor" oder "Was war der Nummer 1-Hit im Februar 2011?".
Offizielles Apple Music Einführungsvideo
Netzwerk-Funktion für Fans und Künstler
Apple Music soll außerdem eine Plattform sein, über die Fans ihren Lieblingskünstlern folgen können. Dafür ist der Punkt "Connect" zuständig. Hier können sich die Künstler ihren Fans präsentieren. Sie können eine Art Unterwebseite in der App einrichten, auf der sie auch Liedtexte, Backstage-Fotos und Videos veröffentlichen können. Außerdem können sie ihren neuesten Song direkt von ihrem iPhone aus veröffentlichen. Fans können sämtliche Posts eines Künstlers kommentieren oder "liken" und über Messages, Facebook, Twitter und E-Mail teilen. Und auf Kommentare kann der Künstler direkt dem Nutzer antworten. Etwas ähnliches hatte Apple vor einigen Jahren bereits mit dem Musik-Netzwerk "Ping" versucht, das später wegen Erfolglosigkeit eingestellt wurde. Nun gibt es also wieder eine Social-Network-Funktion für Fans und Künstler in der Musik-App.
Beats One
Mit Beats 1 will Apple auch das Internet-Radio neu erfinden. Dahinter versteckt sich eine 24-stündige Musikübertragung unter der Federführung bekannter DJs wie Zane Lowe in Los Angeles, Ebro Darden in New York und Julie Adenuga in London. Hörer auf der ganzen Welt werden die selbe Programmgestaltung zum selben Zeitpunkt hören. In eigens produzierten Sendungen auf Beats 1 werden exklusive Interviews, Gastmoderatoren und Allgemeines, was in der Welt der Musik gerade geschieht, zu hören sein.
Streaming-Boom drückt Downloadzahlen
Apple setzte bisher auf den Verkauf von Songs zum Download. Der Konzern ist damit zum weltgrößten Musik-Verkäufer geworden, es ist ein Milliardengeschäft. Doch der Trend ist klar: Die Nutzer schwenken zu Streaming-Diensten um, die direkt aus dem Internet spielen. Die Downloads gehen zurück.
Chancen stehen gut
Experten trauen Apple zu, dem Geschäft mit Streaming-Musik einen entscheidenden Schub zu geben, vor allem bei kostenpflichtigen Abos. Bisher nutzten den meisten Menschen werbefinanzierte Gratis-Angebote. Ende 2014 hatten alle Abo-Dienste weltweit gerade einmal 41 Millionen Kunden. Allerdings war das ein Sprung von mehr als 46 Prozent binnen eines Jahres. Apple hat aber rund 800 Millionen Nutzer, die ihre Kreditkarten- oder Bankdaten hinterlegt haben, und es gewohnt sind, für Inhalte wie Musik zu bezahlen.
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