Achtung: Lieber Finger weg!
So gefährlich sind Pornos am Smartphone
16.03.2018
Nutzer werden u.a. durch fiese „Clicker“-Malware abgezockt oder mit Scham erpresst.
Kürzlich hat eine Studie aufgezeigt, wie gefährlich das Surfen auf Pornoseiten im Internet sein kann . Es ist fast unglaublich, wie viel Malware über diese Angebote verbreitet wird. Und nun gibt es die nächste Hiobsbotschaft für Nutzer von Erwachseneninhalten. Denn auch beim Download bzw. der Nutzung von Apps mit freizügigen Inhalten besteht ein extrem hohes Risiko, sein Smartphone oder Tablet mit einem gefährlichen Virus zu infizieren. Wie aus einer am Freitag veröffentlichten Studie von Kaspersky hervorgeht, waren im Jahr 2017 nicht weniger als 25,4 Prozent der von Android-Malware attackierten Nutzer (das sind mehr als 1,2 Millionen weltweit) von Schadsoftware betroffen, die pornografische Inhalte nutzte, um den Nutzer zur Installation zu bewegen.
23 Malware-Familien
Das Angebot von freizügigen Inhalten lockt Cyberkriminelle verstärkt zu mobilen Nutzern. Mit sogenannter Porno-Malware locken sie vermehrt Opfer in die Falle. Insgesamt wurden von den Sicherheitsexperten 23 Malware-Familien identifiziert, die ihre wahren Absichten mit Pornografie-Versprechen tarnen.
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Abzocke per „Clicker“
Beim Download von unbekannten Apps mit freizügigen Inhalten besteht vor allem das Risiko, sich mit einem sogenannten Clicker zu infizieren. Diese Malware-Art klickt sich durch Werbelinks und versucht ein Aboabzuschließen, das dann mittels sogenanntem WAP-Billing über die Handyrechnung abgerechnet wird. Clicker machen fast die Hälfte (45,8 Prozent) von Porno-Malware aus, gefolgt von Banking-Trojanern (23,88 Prozent), Rooting Malware (22,38 Prozent) und Ransomware (6,5 Prozent).
Hacker nutzen auch Scham der User aus
Cyberkriminelle arbeiten zudem verstärkt mit dem Aufbau von Ängsten (Scareware): So erfolgt das Sperren des Bildschirms oft zusammen mit einem Hinweis, dass ein Zugriff auf illegale Inhalte (meist Kinderpornografie) versucht wurde – oft in Verbindung mit Bildern von vermeintlich offiziellen Behörden. Zur Entsperrung des Gerätes wird dann Lösegeld verlangt. „Mobile Porno-Apps unterscheiden sich technisch in ihrer Vorgehensweise nicht von Apps mit anderen Inhalten, und doch gehorchen Angriffe mit dieser Art von Malware eigenen Gesetzen“, erklärt Roman Unucheck, Sicherheitsexperte bei Kaspersky. „Denn das Opfer einer Malware, die mit einer App für Erwachseneninhalte kommt, wird sich zweimal überlegen, den Vorfall anzuzeigen, da Pornografie gesellschaftlich unerwünscht ist. Aus Sicht des Angreifers ist eine solche Person daher ein viel bequemeres Opfer. Dies ist einer der Gründe, warum wir so viele Angriffe mit einer solchen Porno-Malware sehen. Der Andere ist viel banaler: Menschen konsumieren immer mehr Inhalte über mobile Geräte. Dazu gehören auch Inhalte für Erwachsene.“
Tipps für einen sicheren Umgang
Pornografie ist in vielen Ländern – auch in Österreich - nicht grundsätzlich verboten. Um sich auch beim Umgang mit legalen, aber freizügigen Darstellungen im Internet Ärger zu ersparen, raten die Sicherheitsexperten zu folgenden Vorsichtsmaßnahmen:
- Es sollten nur vertrauenswürdige Webseiten aufgerufen werden. Oft werden Pornoseiten von Cyberkriminellen allein zum Zweck der Malwareverbreitung eingerichtet.
- Niemals Android-Apps aus unbekannten Quellen installieren und stattdessen ausschließlich offizielle Apps und offizielle Quellen wie Google Play nutzen.
- Niemals gehackte Accounts für Pornoseiten kaufen, das ist illegal und die Accounts könnten jederzeit gesperrt werden.
- Eine vertrauenswürdige Sicherheitslösung kann alle Geräte vor den unterschiedlichsten Cybergefahren schützen.
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