Handy-Betriebssystem
So gut wird Microsofts Windows Phone 7
16.03.2010
Microsoft gibt detaillierte Einblicke zum neuen Smartphone-Betriebssystem WP7.
Derzeit (15. bis 17. März) findet in Las Vegas die Microsoft Entwicklerkonferenz "MIX 2010" statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung gewährte der Softwareriese am Montag (Ortszeit) erstmals genaue Einblicke in sein neues Handy-Betriebssystem Windows Phone 7, mit dem Microsoft die Vormachtstellung von Symbian, iPhone OS und Android in Bedrängnis bringen will. Weltpremiere feierte das Programm Mitte Februar auf dem MWC in Barcelona.
Silverlight als Basis
Nahezu alle Apps (Anwendungen) für das
neue Betriebssystem basieren auf dem Adobe Flash-Konkurrenten "Microsoft
Silverlight 4". Bei Silverlight besteht der große Vorteil darin, dass
die Software ohne großen Änderungen auf vielen Plattformen (Windows, Xbox,
Mac, Symbian, etc.) läuft. Kommende 3D-Spiele basieren auf dem Microsoft
XNA-Framework, der bisher nur für die Entwicklung von Xbox-Spielen zum
Einsatz kam. Entwickler können die notwendigen Tools völlig kostenlos
nutzen. Der jährliche Mitgliedsbeitrag von 99 Dollar wird auch nicht erhöht.
Einige Anwendungen, welche externe Entwickler programmierten, wurden bereits
präsentiert. Darunter finden sich Apps von namhafte Organisationen wie
Netflix (Online-Filmverleih), AP (Nachrichtenagentur) oder die amerikanische
Football-League. Als erstes 3D-Spiel wurde der bekannte Ego.Shooter "The
Harvest" vorgeführt. Dabei wurde klar, dass Microsoft die grafische
Darstellung von Handy-Spielen auf eine neue Ebene gebracht hat.
Damit die Applikationen auch auf allen Windows Phone-Handys laufen, gibt es für die Hardware-Produzenten klare Vorgaben. So müssen alle Smartphones über einen Hardware-Beschleuniger verfügen, Multitouch unterstützen und mit einem Bewegungssensor (Steuerungsmöglichkeiten per Bewegung) und Näherungssensor ausgestattet sein. Des Weiteren muss das Display eine Auflösung von mindestens 480 x 320 Pixel aufweisen und der Touchscreen kapazitativ sein. Microsoft verlangt auch, dass die Smartphones über einen integrierten GPS-Sensor und einen Kompass verfügen müssen.
Neuer Marketplace
Um eine passende Vertriebsplattform für die
neuen Apps anbieten zu können, wird Microsofts "Windows Phone
Marketplace" komplett umgekrempelt. Kostenpflichtige Anwendungen kann
man entweder mit Kreditkarte oder über die Handyrechnung begleichen. Damit
sich die User im Marketplace von Beginn an zurechtfinden, wird dessen Design
an das neue Phone 7-Interface (Panoramadarstellung, etc.) angepasst. Bevor
sich ein User eine App herunter lädt, wird er diese ausgiebig testen können.
Dadurch will Microsoft Fehlkäufe so weit wie möglich unterbinden.