Preisrutsch in Österreich

So können Sie bei Handykosten sparen

26.01.2016

Hierzulande lassen neue Anbieter die Preise um bis zu 30 Prozent purzeln.

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© APA/EPA/CHRISTOPHER JUE
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In Österreich können derzeit nicht nur Autofahrer aufgrund der niedrigen Spritpreise aufatmen, sondern auch die heimischen Mobilfunkkunden haben Grund zur Freude. Denn telefonieren und surfen ist für Handy-Durchschnitts- und Intensivnutzer deutlich billiger geworden. Der Grund: viele neue Anbieter, um 43 Prozent mehr erhobene Tarifvarianten und somit mehr Wettbewerb. Grundgebühren, Servicepauschalen und Aktivierungskosten sind allerdings nahezu gleich geblieben, sofern Servicepauschalen und Aktivierungskosten überhaupt verrechnet werden. Das zeigt eine Analyse der Arbeiterkammer (AK) über Handypreise bei 17 heimischen Mobilfunk-Anbietern von Jänner bis Dezember 2015.

Nutzer können bis zu 30 Prozent sparen
Der Handymarkt ist also endlich wieder heiß umkämpft. Im Dezember 2015 gab es bereits wesentlich mehr Anbieter als noch zu Jahresbeginn 2015. Wer mit dem Handy telefoniert und surft, kommt nun billiger weg. Durchschnitts- und Intensivnutzer können laut AK bei Neuabschlüssen durchschnittlich 9,8 bis 29,9 Prozent sparen. Für Durchschnittskunden (telefonieren und surfen) ergibt sich ein durchschnittlicher Preisvorteil von satten 29,9 Prozent, für den Intensivnutzer von 14,7 Prozent. Wer vorwiegend telefoniert, kann auch zwischen 9,8 und 20,9 Prozent sparen. Neben Betreiberwechsel kann auch ein Anruf beim bestehenden Anbieter helfen. Droht man mit einem Wechsel oder einer Kündigung, wird häufig ein deutlich günstigeres Angebot vorgelegt.

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Mehr Datenvolumen zum gleichen Preis
Bei den drei großen Anbietern – A1, T-Mobile und „3“ – haben sich die Preise nur geringfügig verändert. Die enthaltenen Datenfreimengen wurden aber deutlich ausgeweitet. Zusätzlich wurden meist EU-weite Freieinheiten gewährt und die Tarife ohne Aufpreis auf LTE umgestellt. Die Gesprächsgebühren blieben unverändert genauso wie die jährlich wiederkehrenden Servicekosten (rund 20 Euro im Jahr).  Billiger telefonieren und surfen heißt es meist mit kleineren und neuen Anbietern. Sie verrechnen in der Regel auch keine Aktivierungskosten oder jährlich wiederkehrende Servicepauschalen.

Unterschiedliche Angebote
Vertragstarife mit unlimitierten (fair-use), aktiven Gesprächsminuten und unlimitiertem SMS-Versand (fair-use) innerhalb Österreichs werden meist von den drei Großen (A1, T-Mobile und „3“) angeboten. Die Kleineren gewähren oft klar definierte Mengen an Freiminuten, Frei-SMS und Freidaten oder bieten manchmal auch Tarife ohne Grundgebühren mit ausschließlich variablen Kosten an. Die Kosten für den Mehrverbrauch sind bei den untersuchten Anbietern – bis auf einige Ausnahmen – gleich geblieben (3,9 bis 40 Cent für den Mehrverbrauch).

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Tipps zum Sparen
Abschließend haben die AK-Experten noch einige Tipps zusammengefasst, mit denen heimische Nutzer mit dem Handy sparen können. Diese wollen wir Ihnen nicht vorenthalten:

  1. Nehmen Sie Ihren Tarif auf den Prüfstand: Im Vergleich zu Anfang 2015 gibt es erheblich mehr Anbieter und Tarifvarianten. Im Jänner 2015 erhoben die AK KonsumentenschützerInnen 74 Tarife bei elf Anbietern, nun wurden 106 Tarife bei 17 Anbietern erfasst.

  2. Keine oder kurze Bindedauer eingehen: Sie können mit Sim Only-Tarifen oder mit Tarifen mit möglichst kurzer Vertragsbindedauer flexibler auf neue, für Sie günstigere Angebote reagieren.
     
  3. Vorzeitiges Aussteigen kann teuer kommen: Bei vorzeitigem Ausstieg aus Verträgen mit befristetem Kündigungsverzicht werden jedenfalls die Grundentgelte bis zum Ende der Vertragslaufzeit verrechnet.
     
  4. Hohe Einmalkosten vermeiden:  Wer Wertkarten nutzt, umschifft Aktivierungskosten (bis zu rund 70 Euro). Auch die jährlichen Servicepauschalen von rund 20 Euro werden bei Wertkarten nicht verrechnet. Diese beiden Kosten entfallen übrigens auch bei den Vertragsangeboten von Bob, yesss!, UPC, Ge-org, HoT, spusu und Allianz.

 

Diese Anbieter wurden überprüft
Geprüft wurden beim aktuellen AK-Vergleich die Handytarife von A1, T-Mobile, „3“, Tele.ring, Bob, yesss!, S-Budget, Georg!, HoT, UPC, Red Bull Mobile, spusu, Volmobil, wowww, eety, Allianz und yooopi.

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