Ohne das Konto zu löschen
So stoppen Sie die Facebook-Spionage
26.03.2018
Mit einfachen Einstellungen kann man seine Daten besser schützen und kontrollieren.
Facebook ist im Zuge der aktuellen Datenaffäre massiv unter Druck geraten . Dennoch wollen viele der weltweit über 2,4 Milliarden Mitglieder ihr Konto nicht einfach löschen. Kein Wunder, schließlich ist es extrem praktisch mit Freunden, Bekannten, Familienmitgliedern oder Kollegen auf einer umfangreichen Plattform weltweit vernetzt zu sein.
Da das soziale Netzwerk vom Verkauf der Nutzerinformationen lebt (nur so ist ein kostenloser Betrieb aufrechtzuerhalten), wird es von dieser Praxis auch nach dem Skandal nicht abkehren. Dennoch können Facebook-Nutzer ihre Daten besser schützen. Vor allem vor Drittanbietern und einer breiten Masse. Schließlich sollen viele Postings nur von Freunden und nicht von allen Nutzern einsehbar sein. Mit einfachen Einstellungen kann man das auch sicherstellen.
Privacy Check
Zunächst sollten alle User den vom sozialen Netzwerk gebotenen Privacy Check machen. Während der Schutz bzw. die Kontrolle der eigenen Daten über die Privatsphäre-Einstellungen vor der Einführung dieses Tools ziemlich aufwendig war, geht das nun kinderleicht. Mit dem Privacy Check (Link unten) kann jeder Nutzer auf einen Blick prüfen, wer seine Beiträge und Profilinformationen, zum Beispiel die Telefonnummer und E-Mail-Adresse, sehen kann. Man kann den „Privatsphäre-Check“ also dazu benutzen, um die eigenen Privatsphäre-Einstellungen zu prüfen und zu ändern. Damit können User sicherstellen, dass sie ihre privaten Inhalte (Postings, Fotos, Videos, etc.) auch wirklich nur mit den gewünschten Personen teilen.
Über dieses Schloss-System kommt man zu dem Tool.
Das neue Tool ist im Gegensatz zu den bisherigen Privatsphäre-Einstellungen ganz einfach zu finden. Man muss nur auf einer beliebigen Facebook-Seite (z.B. auf der eigenen Startseite) oben auf das Schloss-Symbol klicken und dort die Option „Privatsphäre-Check“ auswählen. Facebook ist mit dem Ausrollen der neuen Funktion noch nicht komplett fertig. Deshalb kann es bei einigen Nutzern noch etwas dauern, bis der Privacy Check auf ihrer Facebook-Seite auftaucht.
Verknüpfte Apps trennen
Die aktuelle Datenaffäre hängt vor allem damit zusammen, dass Facebook auch Drittanbieter auf die Daten seiner Nutzer zugreifen lässt. Nur so konnte die Datenanalyse-Firma Cambridge Analytica die Daten von 50 Millionen Facebook Nutzern missbrauchen. Doch auch hier gibt es Abhilfe. So kann man seine Daten durch das Deaktivieren der App-Integration vor Drittanbietern besser schützen. Viele User nutzen die App-Integration aus reiner Bequemlichkeit. Kein Wunder, schließlich ist es extrem praktisch, wenn man sich bei Diensten wie Spotify, Runtastic, Spielen (CandyCrush etc.) und Co. anmelden kann, ohne sich extra registrieren zu müssen. Man klickt einfach auf „mit dem Facebook-Konto anmelden“ und schon kann man das gesamte Angebot nutzen. Dabei gibt man jedoch seine persönlichen Daten ohne zu überlegen an den jeweiligen Drittanbieter weiter. Dieser beliebte Vorgang nennt sich übrigens „Plattform API Sharing“.
Auf Facebook ist die App-Integration zum Glück sehr einfach deaktivierbar. Dazu muss man Facebook nur im Browser öffnen und sich anmelden. Wenn man nun das Menü öffnet (Pfeil rechts oben) und auf den Punkt „Einstellungen“ geht, öffnet sich eine Seite. Auf dieser findet man in der linken Spalte den Unterpunkt „Apps“. Ein Klick darauf genügt, und man bekommt angezeigt, bei welchen Apps man mit Facebook angemeldet ist. Nun kann man die Einstellungen jeder dieser App bearbeiten oder die App-Integration komplett trennen. Für Letzteres muss man nur auf das graue „x“ klicken und das „Entfernen“ bestätigen. Und schon hat der Drittanbieter keinen Zugriff mehr auf ihre Facebook-Daten. So muss man sich bei den jeweiligen Diensten zwar extra registrieren, die direkte Schnittstelle zu Facebook ist damit aber weg.
Fazit
Mit diesen Einstellungen hat Facebook zwar nach wie vor Zugriff auf Ihre Daten und nutzt diese auch für zielgerichtete Werbung, doch so wissen Sie, wer darüber hinaus noch Zugriff hat und wer Ihre Kommentare, Fotos, Videos etc. sehen kann. Insgesamt ist die Privatsphäre somit deutlich besser geschützt bzw. unter der eigenen Kontrolle.
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Externer Link
Alle Infos zum „Privacy Check“ finden Sie hier