Wenig Bewegung und Stress

So tickt Österreichs Facebook-Generation

24.04.2012


Umfrage unter 14- bis 24-Jährigen bringt interessante Ergebnisse ans Licht.

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Österreichs Facebook-Generation verhält sich nur bedingt gesundheitsbewusst: Etwa ein Viertel der 14- bis 24-Jährigen raucht, nur jeder Fünfte schwitzt viermal pro Woche gehörig beim Sport. Für die Ernährung sind am ehesten die Eltern zuständig - und ein hoher Prozentsatz, 44 Prozent, fühlt sich gestresst. Das ergab eine repräsentative Online-Umfrage im Auftrag der Allianz-Versicherung und der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES), die am Dienstag in Wien vorgestellt wurde.

Stress als Risikofaktor
"Neben dem Verkehrsverhalten, der Ernährung und dem Bewegungsmangel gibt es einen weiteren Risikofaktor, dieser ist der psychische Stress", sagte Allianz-Vorstandsmitglied Johann Oswald. Von den 14- bis 24-Jährigen, das sind in Österreich rund 1,1 Millionen Menschen, leben drei Viertel noch im elterlichen Haushalt, knapp 55 Prozent sind berufstätig (minus 4,3 Prozent im Vergleich zu 1994), an freiem Einkommen stehen ihnen durchschnittlich 190 Euro pro Monat zur Verfügung.

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Grafik: (c) APA; Quelle: APA/Allianz/AGES

Zwar sind 73 Prozent der Befragten "zufrieden", doch 44 Prozent fühlen sich häufig gestresst, 43 Prozent "müde und schlapp". Die regelmäßigste Freizeitbeschäftigung ist Motorrad- bzw. Mopedfahren. Dann folgen Laufen (30 Prozent), Radfahren (27 Prozent) und Fußball (26 Prozent). Freilich, zumindest bei Regelmäßigkeit und Intensität sportlicher Aktivitäten mangelt es. Cem Ekmekcioglu vom Institut für Physiologie der MedUni Wien: "21 Prozent schwitzen beim Sport viermal pro Woche, 20 Prozent selten oder nie. 50 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen betreiben nur einmal pro Woche Sport und Bewegung." Hier gebe es genauso Handlungsbedarf wie beim Rauchen (27 Prozent).

Hobbys
Die Freizeitbeschäftigungen, denen die Angehörigen der Facebook-Generation nachgehen, sind eher Schreibtisch- bzw. Handy-gebunden: Mindestens einmal täglich surfen 78 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Internet, 87 Prozent sind bei Facebook engagiert. Dieses soziale Netzwerk wird pro Tag durchschnittlich zwei Stunden lang benutzt (durchschnittlich 271 Facebook-Freunde).

Erstaunlich konservative Angaben machten die Befragten in Sachen Ernährung. Ingrid Kiefer von der AGES: "Nur 50 Prozent frühstücken, aber Mittag- und Abendessen spielen eine große Rolle. Dafür nimmt man sich auch Zeit." 47 Prozent konsumieren Milch- und Milchprodukte, 35 Prozent Schwarzbrot und nur 31 Prozent zumindest einmal täglich Obst. 56 Prozent der Befragten gaben an, nie Nüsse zu essen. 46 Prozent verneinten bei Fisch, 55 Prozent bei der Frage nach Alkoholkonsum und 53 Prozent bei Energy-Drinks. Auch Fast Food wird von der Mehrheit offenbar abgelehnt. Die Expertin: "66 Prozent gaben an, fünfmal pro Woche frisch Gekochtes zu essen." Für die Zubereitung zuständig ist am ehesten die Mutter (68 Prozent).

Zwar ist das Internet die am häufigsten verwendete Informationsquelle in Sachen Ernährung, doch dann folgen mit 50 Prozent schon die Eltern. Interessanterweise spielt hier Facebook keine Rolle. Nur neun Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen nutzen soziale Netzwerke für dieses Thema.

Noch mehr Infos über das Social Network finden Sie in unserem Facebook-Channel.

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