Details durchgesickert
So will das FBI das iPhone entsperren
23.03.2016Geht der Plan auf, ist Unterstützung von Apple nicht mehr erforderlich.
Wie berichtet, überraschte das FBI am Dienstag mit der Ankündigung, das iPhone eines Attentäters möglicherweise auch ohne Hilfe von Apple entsperren zu können . Nun sind Details durchgesickert, wie das Ganze funktionieren soll. Laut einem Medienbericht hilft die israelische Firma Cellebrite der US-Bundespolizei bei der Entschlüsselung des betroffenen iPhones. Sollte Cellebrite erfolgreich sein, würde das FBI die Unterstützung von Apple nicht mehr benötigen, schrieb die Zeitung "Yedioth Ahronoth" am Mittwoch.
Vorgeschichte
Die US-Behörden wollen ein iPhone entsperren, das von einem Attentäter bei dem Anschlag im kalifornischen San Bernardino genutzt wurde. Damals starben 14 Menschen. Ursprünglich wollten die Behörden den US-Konzern per Gerichtsbeschluss dazu zwingen. Apple weigert sich allerdings
und befürchtet einen Präzedenzfall. Das Unternehmen bekam dafür bereits eine breite Unterstützung
. Am Montag (Ortszeit) hatte die US-Regierung überraschend eine Gerichtsanhörung verschoben und erklärt, eine nicht näher beschriebene "dritte Partei" habe ihre Hilfe beim Knacken des Smartphones angeboten.
Software-Spezialist
Cellebrite lehnte eine Stellungnahme zu dem Bericht ab. Das Unternehmen ist eine Tochter von Sun Corp aus Japan und bekannt für seine Software, die die Datenwiederherstellung bei mobilen Geräten unterstützt.
Kurioses Detail
Wenn sich das FBI tatsächlich erfolgreich in das iPhone hacken kann, muss es die dabei verwendete Methode unter Umständen für Apple offenlegen. Sollte das Verfahren eine Schwachstelle im iOS-Betriebssystem ausnutzen, könnte der Konzern diese dann schließen und die US-Behörden wieder zurückwerfen. Liegt dem Hack eine Sicherheitslücke zugrunde, müsste diese möglicherweise von einem Regierungsgremium geprüft werden. Es entscheidet, ob solche Schwachstellen geheim gehalten und von den Behörden ausgenutzt werden können - oder zur Sicherheit der Nutzer die betroffenen Anbieter informiert werden sollten. Die Abwägungs-Prozedur heißt "Equities Review".