Gefahr durch Künstliche Intelligenz?
So will Google seine KI einsetzen
10.06.2018Konzern veröffentlichte Grundsätze zu Umgang mit der mächtigen Technologie.
Auf der Google Entwicklerkonferenz I/O 2018 wurde klar, dass der IT-Konzern in Sachen Künstlicher Intelligenz (KI) derzeit den Ton angibt. Mit der beeindruckenden Demonstration, bei der der Google Assistant selbstständig einen Anruf tätigte , wurde wohl selbst den größten Techniklaien bewusst, dass diese Technologie in Zukunft unseren Alltag stark beeinflussen wird. Doch ein derartiger technologischer Fortschritt löst natürlich auch Unbehagen bzw. Ängste aus. Dies musste zuletzt auch Google zur Kenntnis nehmen.
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Klares Bekenntnis
Nach monatelangen Protesten von Mitarbeitern verspricht Google, künstliche Intelligenz (KI) nicht für Waffen oder "Gewalt gegen Menschen" einzusetzen. Der US-Technologiekonzern veröffentlichte Ende der Woche seine Grundsätze für den Umgang mit KI. Zahlreiche Mitarbeiter hatten ihren Arbeitgeber zuvor aufgerufen, sich vom "Geschäft mit dem Krieg" fernzuhalten.
Über 4.000 Mitarbeiter unterzeichneten eine Petition , in der sie Google zudem aufforderten, aus einem Drohnenprojekt des US-Militärs auszusteigen. Beim "Project Maven" wurden laut US-Medien intelligente Algorithmen bei der Erkennung und Unterscheidung von Menschen in Drohnenvideos für das Pentagon eingesetzt. US-Medien berichteten vergangene Woche, Google werde den Vertrag mit dem US-Militär 2019 nicht verlängern.
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Machtvolle Technologie wirft Fragen auf
Grundsätzlich werde Google seine Zusammenarbeit "mit Regierungen und dem Militär in vielen anderen Gebieten" fortsetzen, teilte das Unternehmen mit. Beispiele seien die Cybersicherheit, Trainings oder Such- und Rettungsarbeiten. Google-Chef Sundar Pichai erklärte in einem Blog-Eintrag, das Unternehmen nutze künstliche Intelligenz, "um Menschen bei der Lösung dringender Probleme zu helfen", etwa um Waldbrände oder Krankheiten frühzeitig zu erkennen.
Das Unternehmen sei sich bewusst, dass eine solch "machtvolle Technologie genauso machtvolle Fragen über ihre Nutzung aufwirft", erklärte Pichai. Die Entwicklung und Nutzung künstlicher Intelligenz werde einen großen Einfluss auf die Gesellschaft in den kommenden Jahren haben. "Als Vorreiter auf dem Gebiet der KI fühlen wir uns verantwortlich dafür, das richtig hinzubekommen."
Pichai versicherte, Google wolle KI für "sozial nutzbringende" Anwendungen entwickeln und dabei "unfaire Vorurteile" vermeiden. Sie sollten stattdessen den Menschen verpflichtet sein und "Datenschutz-Grundsätze" berücksichtigen.
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"Gewinn für ethische KI-Prinzipien"
Neben Waffen ist auch Überwachung tabu, "die gegen international anerkannte Normen verstößt", heißt es in den neu vorgestellten Regeln. Genauso werde Google keine künstliche Intelligenz entwickeln, die gegen internationales Recht und Menschenrechte verstößt. Der Konzern wolle auch ein besonderes Augenmerk darauf legen, dass die Software nicht nach Hautfarbe, Geschlecht, sexueller Orientierung oder Einkommen diskriminiert. Man werde dafür sorgen, dass die KI-Systeme von Menschen kontrolliert werden.
Die US-Bürgerrechtsorganisation Electronic Frontier Foundation (EFF) nannte die Google-Grundsätze einen "großen Gewinn für ethische KI-Prinzipien". Sie gratulierte den Google-Mitarbeitern, die den Ausstieg aus dem "Project Maven" erreicht hätten.
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