Illegale Software

Österreich gehört zu den "Good Guys"

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Die Verbreitung von illegaler Software ist bei uns erfreulich gering.

Was den Anteil illegaler Software betrifft, zählt Österreich laut Business Software Alliance (BSA) zu den fünf, sechs Ländern die als "Good Guys" gelten.

200 Mio. Dollar Schaden in Österreich
Allerdings ist im Vorjahr auch hierzulande ein gutes Viertel der Programme nicht legal gekauft worden, was gegenüber 2008 einen Anstieg um ein Prozent bedeutet. Damit fehlten alleine in Österreich rund 200 Mio. Dollar (157 Mio. Euro) in den Kassen der Softwareunternehmen.

50 Mrd. Dollar weltweit
Weltweit stammen sogar 43 Prozent (2008: 41 Prozent) aus dunklen Kanälen, was einem Schaden von unglaublichen 50 Mrd. Dollar (39,3 Mrd. Euro) entspricht. Laut Georg Herrnleben, BSA-Direktor für Zentral- und Osteuropa, entgehen damit auch den Staaten enorme Steuern und auch Arbeitsplätze. Für den Anstieg, in den Jahren zuvor ging der illegale Anteil zurück, macht er vor allem Schwellenländer wie China, Brasilien und Indien verantwortlich, wohin aktuell sieben von zehn verkauften Computer gehen.

Fast nur Privatleute
Dass Österreich im Vorjahr zu den 19 Ländern weltweit gehörte, die mehr "schwarze" Software aufwiesen, liegt vor allem an den Privatleuten. "Diese verfallen häufig dem Jäger- und Sammeltrieb und laden sich Programme herunter, einfach weil es möglich ist. Ob sie diese dann auch wirklich verwenden, steht auf einem anderen Blatt", so Herrnleben. Deshalb habe sich die bisher 50:50-Waage zuletzt ein wenig in Richtung privater Sektor geneigt.

Empfindliche Strafen
Wirklich wehtut der BSA der Unternehmensbereich: Wenn ein Architektenbüro, das nun mal ein hochmodernes CAD-Programm benötigt, dies nicht legal kauft, ist dies ein realer Verlust. Deshalb richtet sich der Fokus und entsprechende Kampagnen auf diese Zielgruppe. Nach entsprechenden Hinweisen schaltet BSA hierzulande seine Anwälte ein, bzw. werden die Behörden im hohen zweistelligen Bereich aktiv. Und dies kann durch das österreichische Prinzip des doppelten Schadenersatzes sehr teuer werden. Kostet ein Programm 10.000 Euro, werden dann 20.000 fällig, plus 10.000 Euro für die Lizenz. "Das ist dann für die Leute eine Kosten-Nutzenrechnung wie beim Schwarzfahren", meinte Herrnleben.

Verkäufer
Wer sind die Vertreiber illegaler Software? "Jeder erwischte Betreiber nimmt sehr schnell eine Robin Hood-Attitüde an" Dabei steckt immer ein knallhartes Geschäftsmodell dahinter, egal ob durch den Verkauf der Software oder über Werbung durch die Klicks der Web-Besucher, versicherte der Fachmann.

Mehr Engagement gefordert
Von der österreichischen Regierung wünscht sich Herrnleben mehr Engagement: "Sie sollte sich dieses Thema zu eigen machen." Auch wenn es seltsam klingt, das Musterbeispiel dafür ist Russland, wo man sich deutlich bemüht, durch Kampagnen ein Umdenken herbeizuführen. Und man hat sich auch nicht gescheut, kürzlich die Polizei gegen das Moskauer Büro von LG Electronics vorgehen und fast die Hälfte von 150 PC beschlagnahmen zu lassen. "Es gibt keine Scheuklappen mehr", freute sich Herrnleben. Dessen BSA ist nach eigener Aussage die führende Organisation der Softwareindustrie, und in 80 Ländern tätig. Prominenteste Mitglieder sind u.a. Apple, Adobe und Microsoft, wobei das Hauptziel im Urheberschutz liegt.

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