Am Freitagabend ging bei einigen Signal-Usern nichts mehr. Der Messengerdienst hatte massive Probleme.
Und plötzlich ging nichts mehr. Am Freitagabend meldeten tausende User Probleme beim Messengerdienst Signal. Offenbar war es nicht mehr möglich Nachrichten zu verschicken.
Massen-Ansturm: Signal-Server down
Der Grund für die Störung war zunächst unklar. "Signal hat derzeit technische Probleme. Wir arbeiten hart daran diese schnellstmöglich zu beheben", hieß es auf der Twitter-Seite des Dienstes. Viele vermuteten, dass die Server mit dem Ansturm an neuen Usern nicht klar kommen würden und sie sollten Recht behalten. Drei Stunden später folgte die Erklärung des Unternehmens. "Wir haben diese Woche Tag für Tag neue Server und extra Kapazität hinzugefügt, aber heute hat es selbst unsere Erwartungen übertroffen. Millionen von Usern schreiben uns, dass Privatsphäre wichtig ist. Wir schätzen eure Geduld", hieß es in dem Statement. Wie lange die Störung noch dauern sollte, war nicht bekannt.
We have been adding new servers and extra capacity at a record pace every single day this week nonstop, but today exceeded even our most optimistic projections. Millions upon millions of new users are sending a message that privacy matters. We appreciate your patience.
— Signal (@signalapp) January 15, 2021
Millionen neue User seit WhatsApp-Wirbel
Der Ansturm war also doch zu heftig. Seit der Änderung der Datenschutzrichtlinie von WhatsApp verspüren die Konkurrenten des so beliebten Messengerdienstes enorme Zuströme. Signal profitierte auch von einer Empfehlung durch Elon Musk. Der Tesla-Chef schrieb am vergangenen Donnerstag auf Twitter: "Use Signal" ("Verwendet Signal", Anm.). Danach gingen die Signal-Server für die Anmeldung neuer Kunden unter dem Ansturm immer wieder in die Knie. WhatsApp ist mit mehr als zwei Milliarden Anwendern der weltweit erfolgreichste Dienst gefolgt vom Facebook-Messenger (1,3 Milliarden) und dem chinesischen Dienst WeChat (1,1 Milliarden).
Kontroverse um WhatsApp-Richtlinie
Zuletzt war eine veränderte Datenschutzrichtlinie von WhatsApp kontrovers diskutiert worden, in der es auch um das Teilen von Daten mit dem US-Mutterkonzern Facebook geht. Allerdings gibt es in der für die EU und Großbritannien geltenden, überarbeiteten Richtlinien keine Änderungen, die das Teilen von Daten mit anderen Facebook-Unternehmen betreffen. Anders sieht es global aus. Denn für den Rest der Welt gilt eine andere Datenschutzrichtlinie. Außerhalb der EU fließen WhatsApp-Nutzerdaten an Facebook zu Werbezwecken oder zur Verbesserung von Produkten - allerdings bereits seit dem Jahr 2016.
Facebook, Twitter & Co. griffen härter durch
Zum Aufstieg von Telegram hat auch der Trend beigetragen, dass etablierte Online-Plattformen wie Twitter, Facebook und Google schärfer gegen Extremisten und Verschwörungserzählungen vorgehen. Telegram unternimmt nur wenig, um falsche Informationen oder gar strafbare Inhalte von der Plattform zu verbannen. Allerdings sorgt dieser Trend auch dafür, dass sich etliche Telegram-Anwender auf der Plattform unwohl fühlen und zu Signal oder Threema abwandern.