Update kommt
"Stopp Corona"-App wird bald viel besser
02.04.2020
Einfachere Handhabung und Symptomcheck soll der Anwendung noch mehr Nutzer bringen.
Seit rund einer Woche ist die vom Roten Kreuz entwickelte "Stopp Corona“-App für Android und iOS kostenlos verfügbar. Die Anwendung, mit der die Infektionskette unterbrochen werden soll, ist äußerst beliebt. Wie Gerry Foitik, Bundesrettungskommandant des Österreichischen Roten Kreuzes, am Mittwochabend auf oe24.TV bei Fellner Live sagte, wurde „Stopp Corona“ bereits über 100.000 Mal heruntergeladen.
Tempo entscheidend
Ziel war es, die Anwendung so schnell wie möglich zu veröffentlichen. Das ist zur Bekämpfung einer sich rasch ausbreitenden Pandemie auch sinnvoll. Dass es aufgrund des Zeitdrucks noch Verbesserungspotenzial gibt, war Foitik von Anfang an klar. Der größte Kritikpunkt soll mit einem Update, das in Kürze veröffentlicht werden soll, aus dem Weg geräumt werden.
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Digitaler Handshake bald automatisch
Die App fungiert als Kontakt-Tagebuch, in dem persönliche Begegnungen mit einem "digitalen Handshake" anonymisiert gespeichert werden. Erkrankt eine Person an Covid-19, wird jeder, der in den vergangenen 48 Stunden Kontakt hatte, automatisch benachrichtigt und gebeten, sich selbst zu isolieren. In der ersten Version müssen diese "Handshakes" manuell bestätigt werden, was für viele Nutzer (zu) mühsam ist. Dafür müssen beide Geräte sich miteinander vernetzen und aktiv durch die Nutzer gespeichert werden. Wird die Suche nach Smartphones in der Umgebung aktiviert und mehrere Personen haben die App geöffnet, können auch mehrere Geräte und damit Kontakte gespeichert werden. Nach dem Update sollen die digitalen Handshakes automatisch funktionieren. Die Smartphones tauschen sich dann auf Wunsch untereinander aus, ohne dass die Nutzer das manuell bestätigen müssen. Diese optionale Automatisierung, sei deshalb nicht von Anfang an mit dabei, da sie datenschutzrechtlich genau überprüft werden müsse.
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Daten bleiben am eigenen Smartphone
Das Rote Kreuz betonte bei der Veröffentlichung von „Stopp Corona“, dass der Datenschutz gewahrt bleibt. Zur Nutzung der App müssen keine personenbezogenen Daten angegeben werden. Die Kontakte der User werden lediglich auf deren Endgerät gespeichert. Sie sind dem Roten Kreuz nicht zugänglich und es können keine Rückschlüsse auf Begegnungen gezogen werden. Meldet sich ein User als erkrankt, wird nach der Handynummer gefragt und ein TAN als Bestätigung geschickt. Befunde müssen keine vorgelegt werden. Je mehr Menschen die App downloaden und verwenden, umso besser könnte die Infektionsketten des Coronavirus unterbrechen.
Symptomcheck kommt
Das Rote Kreuz hat noch weitere Neuerungen in Planung. Künftig sollen die User über die App auch einen Symptomcheck durchführen können. Über diesen kann dann eruiert werden, ob aktuelle Symptome zu einer Coronavirus-Erkrankung passen, die App gibt Auskunft über das weitere Verhalten.