Diese Frau muss für 24 Songs rund 1,4 Mio. Euro zahlen!
Da hat sich die 32-jährige amerikanische Angestellte Jammie Thomas-Rasset wohl mit den Falschen angelegt - ihr standen alle großen Musiclabels (Capital Records, Sony BMG Music, Arista Records, Interscope Records, Warner Bros. Records und UMG Recordings) in einem viel beachteten Prozess gegenüber.
Urteil
Am Donnerstag fällte dann ein US-Schwurgericht das mit
Spannung erwartete Urteil. Und das Gericht befand die Angeklagte, im Punkt
über die Weitergabe von Musikdateien an andere Internetnutzer, für schuldig.
Nun muss Jammie den Plattenlabels rund 1,4 Mio. Euro (1,92 Mio. US-Dollar)
Schadenersatz zahlen.
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Wie
kommt das Gericht auf die Summe?
Die Angestellte hat dem Urteil nach
24 Songs illegal über die Internet-Tauschbörse "Kazaa"
weitergegeben und diese Weitergabe kommt ihr nun teuer zu stehen. Konkret
handelte es sich um Songs von den Musikerinnen Sheryl Crow, Gloria Estefan
und den Bands No Doubt und Linkin Park. Dem Urteil nach muss Jammie nun pro
weitergegebenen Song 80.000 Dollar bezahlen - legal heruntergeladen hätte
ein Song etwa einen Dollar gekostet. Der amerikanische Strafrahmen wurde
dabei gar nicht vollständig ausgeschöpft, denn laut dem Copyrightgesetz kann
eine Strafe von 150.000 Dollar pro illegal kopierten und verbreiteten Song
verhängt werden.
Chance zu einem Vergleich nicht genutzt
Thomas-Rasset
war in dem Fall bereits im Oktober 2007 zu Schadenersatz in der Höhe von
220.000 Dollar verurteilt worden, musste sich jetzt aber in einem neuen
Verfahren verantworten. Der mächtige Verband der Musikindustrie in den USA
(RIAA) und mehrere Plattenfirmen haben wegen des Herunterladens von Songs
aus dem Internet zigtausend Klagen angestrengt. Die meisten Beklagten
verglichen sich aus Furcht vor den finanziellen und rechtlichen Folgen mit
der RIAA. Thomas-Rasset lehnte das ab - im Nachhinein betrachtet keine gute
Entscheidung.
Kurzer Prozess
Das neue Verfahren, für
das sich Thomas-Rasset ein neues Anwaltteam nahm, startete am Montag dieser
Woche und ging am Donnerstag zu Ende. Die Anwälte der Angeklagten konnten
die Vorwürfe der Musikindustrie nicht ausreichend genug entkräften. Deshalb
dauerte das neue Verfahren mit rund vier Tagen relativ kurz.
RIAA
zufrieden - Mutter geschockt
Eine Sprecherin der RIAA ließ
verlautbaren, dass die Musiklabels mit dem Ergebnis und dem Strafausmaß sehr
zufrieden seien. Die Vierfachmutter Jammie Thomas-Rasset war nach der
Urteilsverkündung sichtlich geschockt.
Berufung
Der Anwlalt von Jammie Thomas-Rasset kündigte kurz nach
der Urteilsverkündung an, in Berufung gehen zu wollen. Somit geht der
Prozess in eine dritte Runde - ob die Angeklagte bei diesem als Sieger
hervorgeht, bleibt aufgrund der Beweislage jedoch mehr als fraglich.
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