"Travel & Surf" setzt mit niedrigen Roaming-Tarifen Konkurrenz unter Druck.
Die Deutsche-Telekom-Tochter T-Mobile hat eine Flat Rate für Daten-Roaming innerhalb der gesamten EU angekündigt und die Mitbewerber damit in Zugzwang gebracht. Ab Juli (in Deutschland schon ab 1. März) soll es dann für heimische T-Mobile-Kunden keine bösen Überraschungen mehr auf der Handyrechnung geben.
"Roaming-Pässe"
Deutsche Kunden können künftig Roaming-Tagespässe um 1,95 Euro (10 MB) oder um 4,95 Euro (50 MB) erwerben - oder gleich für eine ganze Woche um 14,95 Euro mit "praktisch unlimitiertem" Datenvolumen, erklärte der neue Technik-Vorstand der Deutschen Telekom, Edward Kozel, am Dienstag bei der Mobilfunkmesse "Mobile World Congress" in Barcelona. Die anderen Länder, also auch Österreich, sollen im Juli folgen, rechtzeitig zu Beginn der Urlaubssaison. Das günstige Datenroaming gilt dann in allen Ländern, nicht nur jenen, in denen T-Mobile präsent ist.
"Das Thema Daten-Roaming erhitzt derzeit die Gemüter in Europa. Wir kühlen die Diskussion mit unserem Schritt ein wenig ab", sagte Kozel. Für eine Regulierung der Tarife auf europäischer Ebene sehe er keine Notwendigkeit.
Wachstumsimpuls
Der Markt werde durch die Tarifsenkung einen deutlichen Wachstumsimpuls bekommen, ist Kozel überzeugt. "Derzeit nutzen nur 3 Prozent unserer Kunden aktiv Datenroaming." Anders sei das nur bei den Business-Kunden, für die der Preis eine geringere Rolle spiele.
Entscheidend sei neben dem Preis auch die einfache Nutzung, so Kozel. Bevor man die Datendienste nutzen will, meldet man sich einmalig in Shops oder telefonisch dafür an und aktiviert den Dienst dann bei Bedarf per SMS. Der Datenverbrauch wird laufend angezeigt, läuft aber nicht weiter, wenn das erworbene Datenvolumen verbraucht ist - böse Überraschungen auf der Handyrechnung seien also künftig ausgeschlossen, betonte Kozel.
Mobiles Payment
Das zweite zentrale Thema für 2011 ist für T-Mobile das Mobile Payment, also die elektronische Bezahlung per Handy, etwa für Tickets. Den Anfang will man in den beiden großen Märkten Deutschland und Polen machen, die anderen Länder sollen Anfang 2012 folgen.
Zunächst würden die einzelnen Anbieter wohl mit verschiedenen Modellen für die Umsetzung des Mobile Payment experimentieren, im Laufe des Jahres 2012 werde sich aber wohl klären, dieser Modelle die notwendigen kritische Masse erreicht hat. Letztlich werde dafür wohl ein Konsortium für eine gemeinsame Lösung gebildet werden.