IFA-Trend Konvergenz

Telefon, Internet & TV verschmelzen

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Auf der heurigen IFA werden keine großen Innovationsschübe erwartet.

Die Welt der Unterhaltungselektronik wächst weiter zusammen: Surfen auf dem Handy, Internet auf dem Fernseher - die Geräte der neuen Generation müssen einfach alles können. "Es gibt immer mehr Endgeräte, die multifunktional sind", sagt Telekom-Experte Nikolaus Mohr von der Wirtschaftsberatung Accenture. Große Sprünge erwarten die Experten auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin (4. bis 9. September) in der Telekombranche allerdings nicht: "Wir werden bei den Geräten vor allem Feintuning und Optimierung sehen", sagt Wolf Faecks von Sapient.

Smartphones, die Eigenschaften von Handy und Computer vereinen, sowie die kleinen Netbooks werden erneut das Bild an den Ständen der Netzbetreiber und Handyhersteller beherrschen. Die Zahl der Neuheiten dürfte sich aber in Grenzen halten, erwartet Gartner-Analystin Carolina Milanesi. Viele Hersteller haben - was neue Geräte angeht - ihr Pulver schon auf den großen Branchentreffen in diesem Jahr verschossen.

So werden Samsung und LG auf der IFA keine neuen Handys ankündigen. Andere Hersteller wie Apple mit seinem iPhone und der Branchenprimus Nokia sind erst gar nicht auf dem Berliner Messegelände vertreten. Ein paar neue Geräte haben die Hersteller kurz vor dem Start des Weihnachtsgeschäfts aber trotzdem noch in der Pipeline. Nokia gab kurz vor der IFA bereits den Einstieg in den Netbook-Markt bekannt. Und das Modell N900 soll dem bisherigen Nokia-Flaggschiff N97 im Kampf gegen Apples iPhone zur Seite stehen.

Auch an den Ständen der Mobilfunkbetreiber geben die neuen Alleskönner den Ton an. Von den deutschen Mobilfunk-Betreibern werden allerdings einzig T-Mobile und Vodafone auf der IFA erscheinen. O2 und E-Plus winken ab. T-Mobile will aber ein neues exklusives Gerät vorstellen: Ein Smartphone mit Touchscreen - mehr wird noch nicht verraten. Die Anbieter versuchen, ihren Kunden die Smartphones, die Eigenschaften von Handys und Computern vereinen, mit speziellen Datentarifen schmackhaft zu machen.

Das "heißeste" Thema in der Mobilfunkbranche nennt Gartner-Analystin Milanesi die sogenannten App Stores - Onlineplattformen, von denen sich Smartphone-Nutzer gegen Geld oder kostenlos Programme wie Navigationshilfen oder Parkplatz-Suchsysteme - herunterladen können. Auch hier sind Apple und die Entwicklergemeinschaft um die Google-Software Android Vorreiter. "Die Betreiber tun sich schwer, mit den Appstores der Gerätehersteller mitzuhalten", sagt Accenture-Experte Mohr. "Die Hersteller zeigen sich flexibler und schneller, um solche neuen Ansätze zu verfolgen."

Telekom-Marketingchef Christian Illek hält einen Wettbewerb aber auch nicht für nötig. "Das Gros der Applikationsentwicklung wird heute und in Zukunft von Dritten gemacht", sagt er. Die Netzbetreiber müssen seiner Meinung nach nur wenige exklusive Anwendungen für sich gewinnen, damit die Kunden sich entscheiden. Konkurrent Vodafone will dagegen eine Plattform mit Programmen entwickeln, die unabhängig von Betriebssystem und Gerät sind.

In einem sind sich die Experten einig: Die Zusammenführung von Unterhaltung und Kommunikation wird die Telekombranche auch in Zukunft noch beschäftigen. "Der übergeordnete Trend ist die zunehmende Verschmelzung von verschiedenen Elementen der Unterhaltungselektronik. Wir sehen zum Beispiel Fernseher, die Internet zulassen, und Spielkonsolen, die Telefoniefunktionen integrieren", sagt Mohr. (dpa)

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