WhatsApp erhält hingegen das Urteil "sehr kritisch" beim Datenschutz.
Die renommierte deutsche Verbraucherorganisation "Stiftung Warentest" hält den Kurzmitteilungsdienst Threema, den wir vor eine Woche an dieser Stelle vorgestellt haben , für eine gute Alternative zum Anbieter WhatsApp. Die Schweizer App biete eine umfassende Verschlüsselung, speichere Adressbucheinträge in pseudonymisierter Form und frage dabei zudem den Nutzer um Zustimmung, teilte die Stiftung in einer Aussendung mit. Deshalb sei das Programm datenschutzrechtlich "unkritisch", befanden die Konsumentenschützer. WhatsApp werde dagegen als "sehr kritisch" eingestuft.
Weitere Alternativen
Auch andere Messenger-Anwendungen erhielten kein gutes Urteil der Warentester. Der Telegram Messenger, der bei den kostenlosen Apps gestern erstmals WhatsApp überholt hat
, sei "kritisch", denn die App speichere automatisch alle Adressbucheinträge ohne Zustimmung des Nutzers. Eine Verschlüsselung des Chats müsse extra angeklickt werden. Die Anwendung Line und der Blackberry Messenger erhielten wie WhatsApp die Bewertung "sehr kritisch".
Alle getesteten Apps sind Messenger-Programme, mit denen man von Smartphone zu Smartphone kostenlos Nachrichten und teilweise auch Fotos und Videos austauschen kann. Anders als bei der SMS muss für die einzelne via Internet verschickte Nachricht nicht gezahlt werden.
Von Facebook "geschluckt"
WhatsApp war in der vergangenen Woche an das soziale Netzwerk Facebook verkauft worden
. Welche Änderungen sich daraus ergeben, sei derzeit noch unklar, erklärte die Stiftung Warentest. Allerdings gehe aus den Allgemeinen Geschäftsbedingungen hervor, dass die Nutzerdaten bei einem Verkauf an den neuen Eigentümer, also Facebook, übergeben werden können.
>>>Nachlesen: Datenschützer wegen Facebook-/WhatsApp-Deal besorgt.
WhatsApp hat entscheidenden Vorteil
Wie berichtet, haben sich deshalb bereits zahlreiche Nutzer von WhatsApp abgemeldet
. Dennoch dürfte das Programm der Platzhirsch unter den Messenger-Diensten bleiben. Hier spielen vor allem die große Verbreitung, die vielen Funktionen und die einfache Handhabung eine große Rolle. Die meisten User werden dem Dienst auch deshalb treu bleiben, weil er auch von vielen ihrer Freunde genutzt wird. Denn Nachrichten, Fotos oder Videos können nur an Kontakte gesendet werden, die den jeweiligen Messenger ebenfalls nutzen. Wenn man also Threema oder Telegram installiert, hilft einem das nicht viel weiter, wenn das die Freunde nicht machen. Hier dürfte also die Bequemlichkeit mehr zählen, als die mögliche Weitergabe der Daten.
Derzeit haben aber die Neulinge die Nase vorne
Threema des Anbieters Kasper Systems führt bei uns sowohl im Google Play Store für Android-Smartphones als auch im iTunes-Store für iPhone-App die Liste der Bezahl-Anwendungen an. Die App kostet 1,59 Euro (Android) bzw. 1,79 Euro für die Apple-Geräte. Der Boom von Threema erstreckt sich vor allem auf den deutschsprachigen Raum und den arabischen Raum. So führt die Anwendung auch in der Schweiz und in Deutschland sowie in Kuwait, Saudi Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten die Charts der Bezahl-Apps an. Aber auch in den Niederlanden, Slowenien und der Slowakei liegt die App vorne.
Der Erfolg der Kostenlos-App Telegram Messenger ist nicht nur in Europa, sondern auch in Lateinamerika, dem Nahen Osten und in Australien zu beobachten.
Deutlich weniger Zuspruch erhalten die WhatsApp-Alternativen dagegen im Heimatland von Facebook, den USA. Hier werden die App-Charts für iOS und Android durchgängig von Spielen wie Flappy Wings angeführt.
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Facebook-Chaf Mark Zuckerberg kauft mit WhatsApp einen der weltweit populärsten Kurznachrichten-Dienste.
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WhatsApp schalte keine Werbung und müsse deshalb auch keine Nutzerdaten auswerten, betonte Mitgründer Jan Koum gebetsmühlenartig. "Wir interessieren uns nicht für Informationen über unsere Nutzer", erklärte er noch im Jänner.
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Jetzt schlüpft WhatsApp aber ausgerechnet bei einem Unternehmen unter, das davon lebt, die Werbung an sein ausgiebiges Wissen über die 1,2 Milliarden Mitglieder anzupassen.
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Das weltgrößte Online-Netzwerk holt sich damit auf einen Schlag 450 Millionen Nutzer samt Zugang zu ihren Daten und Adressbüchern.
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Für die WhatsApp-Nutzer werde sich nichts ändern, versprach Koum so auch rasch in einem Blogeintrag, nachdem der 19 Mrd. Dollar (13,8 Mrd. Euro) schwere Deal bekanntgegeben wurde.
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Darüber, was sich hinter den Kulissen von WhatsApp mit dem Verkauf an Facebook ändern könnte, schwiegen sich die Chefs aus.