"Meet" fordert Newcomer heraus

Top-Videochatdienst gratis: Google greift Zoom an

30.04.2020

Suchmaschinenriese attackiert Aufsteiger des Jahres mit Gratiszugang für "Google Meet".

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© Google
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Nach Facebook  will auch Google den Erfolg des Videokonferenz-Dienstes Zoom  in der Coronakrise mit einem verbesserten eigenen Angebot kontern. Der Internet-Konzern macht die für Firmenkunden gedachte Premium-Version seines Dienstes Google Meet kostenlos für Verbraucher verfügbar. Einzige Voraussetzung: Man braucht einen Google-Account, um Meet gratis nutzen zu können.

Zoom wurde mit seinem ursprünglich für Unternehmen gedachten Videokonferenz-Service zum überraschenden Aufsteiger in der Coronazeit, nachdem die Firma Einschränkungen für Privatkunden aufhob. Die Zahl täglicher Nutzer stieg von 10 Millionen im Dezember auf zuletzt 300 Millionen. Zoom wurde damit zur bekanntesten Kommunikationsplattform der Coronazeit, obwohl die etablierten Internet-Giganten auch Videochat-Angebote und zum Teil einen Kundenstamm aus mehreren Milliarden Nutzern haben. Google Meet kommt nach jüngsten Angaben auf 100 Millionen Nutzer täglich.

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Einschränkung aufgehoben

In der Gratis-Version von Google Meet ist eine Videokonferenz auf 60 Minuten begrenzt - bis Ende September ist diese Einschränkung aber aufgehoben, wie der Internet-Konzern in seinem Blog mitteilte. Bei Zoom sind in der Gratis-Version 40 Minuten vorgesehen. Genauso wie bei Zoom können bis zu 100 Gratis-Nutzer an einem Videochat teilnehmen. Bei Facebooks vergangene Woche vorgestelltem Konkurrent-Angebot Messenger Rooms sollen es bald 50 sein - zunächst sind es rund 20.

Meet-Videochats beitreten kann man wie auch bei anderen Diensten unter anderem über Weblinks. Bei Zoom sorgte das Verfahren bei der breiten Nutzung außerhalb von Unternehmen für akute Probleme. Beim sogenannten Zoombombing stören Fremde Videokonferenzen - wenn der Link öffentlich bekannt wurde oder sie die Konferenz-ID errieten. Zoom steuert inzwischen unter anderem mit der Empfehlung gegen, Konferenzen mit einem Passwort zu schützen.

>>>Nachlesen: Auch Google verbannt Video-App Zoom

Google will mit Sicherheit punkten

Meet setze dagegen zum einen auf komplexe ID, die man nicht erraten könne, sagte Google-Manager Serge Lachapelle. Außerdem könne man unbekannten Teilnehmern den Zutritt zum Videochat verwehren. Auf Passwörter verzichte Meet deshalb zunächst. Meet läuft in Googles Webbrowser Chrome, ohne weitere Plug-Ins, was den Dienst ebenfalls sicherer machen soll.

Google will auch mit seiner Stärke bei maschinellem Lernen punkten: Algorithmen sollen das Bild bei schlechten Lichtverhältnissen aufbessern und störende Geräusch im Hintergrund herausfiltern. Den bisherigen Markennamen Hangouts für seine Videochat-Produkte gibt Google mit dem Ausbau von Meet auf, sagte Lachapelle.

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